Lesermeinung: Aufbauhelfer für den Westen !
Seit 15 Jahren heißt es: „In der DDR war alles marode und grottenschlecht. Der Alltag war trist und grau, und eigentlich wollten alle nur weg, in den Westen.
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Seit 15 Jahren heißt es: „In der DDR war alles marode und grottenschlecht. Der Alltag war trist und grau, und eigentlich wollten alle nur weg, in den Westen." Immer jedoch, wenn externe, internationale Gutachter ins Spiel kommen, wenn aus distanzierter Sicht bewertet wird, nicht aus den engen Frontgräben des Kalten Krieges heraus, dann geraten die Gebetsmühlen ins Stocken. Das Schwarz-Weiß-Bild ist nicht mehr so klar, der Westen nicht mehr so golden und der Rechtstaat nicht mehr so unbefleckt. Das war schon beim Thema „Bodenreform“ so. Der Europäische Gerichtshof entschied klar und eindeutig, was der Rechtsstaat BRD mit dem Bodenreformland nach 1990 angestellt hat, war Unrecht. Es verstieß gegen die Eigentums- und Nutzungsrechte der Neubauernfamilien von 1945 - 49 und ihrer Nachkommen. Der Rechtsstaat und seine Lobeshymnensänger erzitterten. Nun gibt es, nach der Veröffentlichung zweier PISA-Studien, die OECD-Studie zur Qualität der Vorschulkinder-Betreuung. Und siehe da, Ostdeutschland rangiert mit an der Spitze, wird als beispielgebend für Europa eingestuft. Warum ? Weil trotz Abbau, Stellenstreichungen, Schließungen vieler Einrichtungen die Strukturen, Standards und Betreuungsinhalte der DDR bewahrt und aufrechterhalten wurden. Betreuer und Erzieher hatten im Interesse der Kinder den Mut, an Bewährtem und qualitativ Gutem festzuhalten. Westdeutschland findet sich abgeschlagen im hinteren Teil des Feldes wieder. Was nun ? Besteht hier nicht endlich eine wunderbare Chance, Transferleistungen des Westens abzuarbeiten und Aufbauhilfe zurückzugeben. Im Osten gibt es doch inzwischen genügend auf Teilzeit heruntergestufte oder sogar arbeitslos gewordene, aber gut ausgebildete Krippenerzieher und Kindergärtner. Setzen wir sie doch als gut dotierte Aufbauhelfer im Westen ein. Zu Beginn als „Di-Mi-Do''-s“ mit Freiflugschein für das Wochenende, später mit großzügigem Quartier und Trennungsgeld-Regelung. Alles genauso, wie wir es mit den neuen West-Chefs von 1990 - 2000 erleben durften. Denn Fairness und Gleichheit sollten schon gewahrt sein. Brandenburg könnte so seinem Muster- und Betreuerland NRW aus dem Ärgsten heraushelfen und dafür sorgen, dass es wenigstens einigermaßen Anschluss findet, im europäischen Maßstab. Bernd-R.Paulke, Potsdam-Eiche
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