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Lesermeinung: Braunkohlestrom

„Lausitz wird für Schweden verheizt“ 25.4.

Stand:

„Lausitz wird für Schweden verheizt“ 25.4.

Das Zitat des bündnisgrünen Landeschefs Axel Vogel ist Unfug. Ein schwedischer Konzern lässt in der Lausitz Braunkohle abbauen. Das erwirtschaftete Einkommen bleibt zu einem großen Teil in der Region, es fließt an die Brandenburger, die direkt und indirekt in der Braunkohlewirtschaft beschäftigt sind. Richtig ist, dass der verbleibende Gewinn dem schwedischen Konzern zusteht. Der hat für die Abbaurechte in der Vergangenheit bezahlt, dabei dürfte eine beträchtliche Summe nach Deutschland geflossen sein.Wer den Kuchen verkauft, darf sich hinterher nicht beklagen, dass der von fremden Leuten verzehrt wird. Ebenfalls Unfug ist Vogels Rechnung, dass man in Brandenburg bereits 2006 mehr als genug Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt habe, um damit alle Privathaushalte des Landes zu versorgen, was wohl heißen soll, dass die Braunkohleverstromung überflüssig ist. Brandenburg exportiert überschüssigen Braunkohlestrom in andere Regionen, so dass es im Gegenzug seine umfangreichen Importe bezahlen kann: Ob Marmelade aus Thüringen oder Autos aus Wolfsburg. Ein energietechnisch autarkes Brandenburg müsste auf einen erheblichen Teil dieser Dinge verzichten. Ganz gleich was man von der ökologischen Diskussion um die Braunkohle sonst halten mag – eine Milchmädchenrechnung wie die von Herrn Vogel gehört nicht auf die Seite 1 der PNN, sondern in den Papierkorb.

Christian Schütte, Potsdam

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