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Lesermeinung: Bundesregierung fördert Wiederaufbau der Garnisonkirche

Zu: „Garnisonkirche: Bund spendet zwölf Millionen Euro“, 13.8.

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Zu: „Garnisonkirche: Bund spendet zwölf Millionen Euro“, 13.8.

Sie suggerieren, der Bund würde spenden. Zur Klarstellung, wie sie es im Text richtig darstellen: Der Bund beabsichtigt, Gelder bereitzustellen. Spenden können Mäzene. Das Geld, was hier bereitgestellt werden soll, ist Geld der Steuerzahler, also Geld, was auch hätte für andere Zwecke verplant werden können. Der unreflektierte Umgang mit der deutschen Sprache ärgert mich.

Andreas Meyer-Aurich, Potsdam

Ein fatales Signal aus Potsdam an die Welt Die ehemalige Militärkirche ist das Abbild des tiefsten Punktes der deutschen Geschichte. Für die Völker Europas ist sie das Symbol des Beginns der Aggression und all der Leiden.

In Deutschland, hier in Potsdam, unterschätzen wir, was für ein gutes historisches Gedächtnis die anderen Völker haben. Man spreche nur einmal mit jungen Niederländern. Ersteht die historische Gestalt der Militärkirche heutzutage neu, besteht die Gefahr, fahrlässig eine Projektionsfläche und einen Pilgerort für Nazis zu schaffen. Der Bau einer 1:-Kopie der ehemaligen Militärkirche wäre ein fatales Signal aus Potsdam an die Welt.

Ich wende mich als Potsdamer Bürger eindringlich dagegen, dass für das heftig umstrittene Projekt, von dem immer beteuert wurde, dass es nur mit Spenden errichtet wird, nun öffentliche Mittel aus Steuergeldern verwendet werden! Dies ist angesichts der zwei Jahrzehnte langen Proteste eine eklatante Verletzung des Abwägungsgebotes, das der Zuschussgeber, der Bund, doch tunlichst zu beachten hat.

Ich trete stattdessen ein für einen Ort mit einem neuem Geist. In einer neuen Form, die zeitgemäßer Ausdruck ist von Erinnerung, Versöhnung und Toleranz. Mit einem Zeichen, das von allen Bevölkerungskreisen getragen werden kann. Dafür müssen die Mittel verwendet werden!

Günter zur Nieden, Potsdam

Gut, dass der Staat jetzt Farbe bekennt

Die Garnisonkirche kehrt zurück. 1945 durch Bomben schwer beschädigt, 1968 in Kulturbarbarei gesprengt und bis heute verleumdet als „Faschistenkirche“. Späte Wiedergutmachung, auf die auch geschundene Bauwerke Anspruch haben. Ebenso die Stadt Potsdam, in der sich eine klaffende Wunde schließt. Gegen den anfangs mehrheitlichen Trend in der Bevölkerung.

Denn viele, allzu viele, meinten, durch den „Tag von Potsdam“ 1933 sei sie zur „Faschistenkirche“ geworden. Beispiellose Geschichtsvergessenheit.

Nicht nur, dass ein Gebäude nichts für seinen Missbrauch durch Menschen kann. Sondern dass gerade die Garnisonkirche schon damals gegen die „Christen“ stand, bei denen neben der Bibel Hitlers „Mein Kampf“ auf dem Altar lag, so in der Potsdamer Friedens- und der Dresdner Frauenkirche. In der Garnisonkirche unmöglich: Von dort kamen die Hitler-Attentäter des 20.Juli 1944. Wie gut, dass jetzt der Staat Farbe bekennt. Welche Belohnung für die mutigen Protagonisten, die dieses gewaltige Projekt privater Finanzierung gewagt haben, die „Schande“ des Scheiterns wohl eingerechnet. Aber mehr noch: Setzt dies doch ein Zeichen, dass das „christliche Abendland“ noch nicht „tot“ ist. Dass dem „islamischen Morgenland“ nicht nur „Europa“ gegenübersteht, sondern auch das „christliche Abendland“.

Dr. E.M. v. Livonius, Geltow

(Druck-) Fehler

Ich möchte gern Schaden von den PNN abwenden. Aus diesem Grunde informiere ich Sie über folgenden (Druck) -Fehler: Die Nationalsozialisten hatten dort den Schulterschluss mit den Konservativen unter Reichskanzler Hindenburg inszeniert.

Peter Götze, Potsdam

Die PNN schrieben vom „Schulterschluss der Rechtskonservativen mit den Nationalsozialisten“, Anm. der Redaktion]

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