Lesermeinung: Casino-Sperre
ATLAS: Gefährliches Spiel, 7.1.
Stand:
ATLAS: Gefährliches Spiel, 7.1. 2008
Der Kommentar entbehrt jeglicher Sachkenntnis. Es gibt seit langem die Möglichkeit, sich im Casino sperren zu lassen. Man hatte die Wahl, die Sperre auf ein Casino zu beschränken oder deutschlandweit. Das Problem war, dass diese Spielerverpflichtung seitens der Casinos nicht ausreichend umgesetzt wurde. Unser Verband hat Prozesse mehrerer Glücksspielsüchtiger gegen verschiedene Spielbanken begleitet und unterstützt. In allen uns bekannten Fällen wurden die Spielbanken verurteilt, die von gesperrten süchtigen Glücksspielern verspielten Gelder zu erstatten, weil sie es unterlassen hatten, die gültigen Sperren zu kontrollieren wie es ihre Pflicht gewesen wäre. Auch der BGH hat sich seit 2005 inzwischen dreimal mit der Materie befasst und mit jedem Urteil die Rechte der Spieler weiter gestärkt.
Das letzte Urteil vom November 2007 sowie der am 1. Januar 2008 in Kraft getretene Glücksspielstaatsvertrag verpflichten die Spielbanken nun unmissverständlich, diese Kontrollen durchzuführen. Seit Anfang des Jahres gibt es zudem – im Staatsvertrag festgeschrieben – eine bundesweite Sperrdatei, die mit den Lottogesellschaften verknüpft ist.
Jetzt ist es möglich, sich für „gefährliche“ Lottospiele wie Oddset und Keno sperren zu lassen. Sie sehen, es gibt keinen Grund die Spielbanken zu loben.
Ilona Füchtenschnieder, Vorsitzende, Fachverband Glücksspielsucht e.V.
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