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LeserGLOSSE: Die Bedürftigen zuerst

LeserGLOSSE Der Staat ist Pleite, Länder und Kommunen ächzen unter der Schuldenlast. Jetzt ertönte auch ein Hilfeschrei von Brandenburgs Not leidenden Jägern.

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LeserGLOSSE Der Staat ist Pleite, Länder und Kommunen ächzen unter der Schuldenlast. Jetzt ertönte auch ein Hilfeschrei von Brandenburgs Not leidenden Jägern. Sie möchten, dass ihnen die Jagdsteuer auf den eh schon gepachteten Flächen erlassen wird. So bekommt der nichts ahnende Unbeteiligte doch überhaupt erst einmal mit, wie diese rechtschaffenen, dem Gemeinwohl und der Natur verpflichteten Mitmenschen unter doppelter Zinsknechtschaft leiden. Man stelle sich vor: Sie quälen sich in verschlissenen Trabis, auf alten Mopeds oder Fahrrädern in oft weit entfernte Reviere, sorgen da als anerkannte Naturschützer wie kein anderer für das Gemeinwohl und werden dafür noch besteuert ! Kommt ihnen doch einmal ein lahmendes Stück Wild vor die altersschwache Büchse, warten zu Hause viele hungrige Mäuler auf den wackeren Waidmann. Jetzt haben auch noch abgefeimte, überzählige Schwarzkittel und unbezähmbar naschhafte Rehe herausgefunden, dass sie sich in Schutzgebiete zurückziehen können und dort vor dem Zugriff der emsigen Jäger sicher sind. Das darf so nicht bleiben. Die Waidmänner wollen überall selbstlos für das Gemeinwohl sorgen. So fordern sie – neben der steuerlichen Entlastung – , dem Wild auch in Brandenburgs Schutzgebieten nachstellen zu können. Das ist wahrlich überlegenswert. Für soviel Einsatz außerhalb ihrer Reviere sollte ihnen der Staat unbedingt noch Prämien zahlen. Gut, dass die bescheidenen Jäger endlich den Mut fanden, sich offen an die Gemeinschaft zu wenden. Wenn man die Bedürftigsten erst erkannt hat, ist auch in Zeiten knapper Kassen schnelle, solidarische Hilfe möglich. Bernd-R. Paulke, Potsdam-Eiche

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