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Lesermeinung: Die Regio-Tram als ideales Verkehrsmittel für die Region

Zu: „Tramatisch“, 30.6.

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Zu: „Tramatisch“, 30.6.

Der „Atlas“ trägt schwer an der Last der Welt in der Kolumne „Tramatisch“; der Kommentar war allerdings leichte Kost. Anstatt über die Varianten neu zu bauender Tramwege etwas auszusagen, wie im Untertitel versprochen, wurden einfach Meinungen anderer wiedergegeben. Ein eigener Standpunkt war nicht zu erkennen; am Ende stand eine vage Frage nach weiteren Alternativen.

Die Lösung Potsdamer Verkehrsprobleme (Stau, Lärm, Feinstaub) liegt aber nun mal nachweislich vorwiegend im Ausbau leichter Transitsysteme für den Personenverkehr. Da haben die Zahlen, welche die Verkehrsexpertin der PDS, Anita Tack, genannt hat, geradezu unumstößliches Gewicht. Sie beweisen die Vorteile der Erweiterung des Tramnetzes ins Umland. Schließlich wurde die Tram für städtische Bereiche erfunden. Mit der technologischen Weiterentwicklung – in Potsdam gibt es seit 126 Jahren eine Tram – eignet sie sich nunmehr auch als Umlandbahn. Die Tram ist schnell, bis zu 100 Stundenkilometer, komfortabel, und würde die Fahrgäste sicher durchs Grüne bis in den nächsten urbanen Raum von Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow bringen. Das Tramsystem würde die Menschen dort am besten bedienen, wo sie vor der Haustür einsteigen und direkt vor dem Ziel (Ladengeschäft, Kino, Behörde, Restaurant) wieder aussteigen könnten.

Zehn Bedarfs-Haltestellen wären da angebrachter, als ein Stammbahnhof für wenige Pendler nach Berlin. Leider und unnötigerweise haben viele Menschen Schwierigkeiten, sich eine Tram in ihrem Ort vorzustellen. Das liegt meistens an ihren Vorurteilen: Tramwagen würden klappern, quietschen und Autofahrer behindern, denken viele Menschen. Das tun sie aber nicht, wenn eine Tramstrecke – beispielsweise im Raum Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow – größtenteils neben den Straßen verlaufen würde und im eigenen Gleisbett, könnte die Lärmbelästigung in vertretbare Grenzen gehalten werden. Ja, die Regio-Tram ist in der Tat das für unsere Region ideale Massenverkehrsmittel, die beste Alternative. Sie wird nicht nur der demografischen Entwicklung gerecht, sondern ist auch am umweltverträglichsten, höchst energiesparend und menschenfreundlich.

Kurz: Die Tram wäre der günstigste Beitrag zur Entlastung unserer Orte vom KraftFahrzeug-Verkehr. Da könnte man die geplanten Netzverknüpfungen und neuen Havelbrücken weglassen. Man braucht also nicht noch mehr Alternativen als diese eine.

Bert v. Heydebreck, Stahnsdorf

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