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Lesermeinung: Ein „Tag des offenen Ramadan“ reicht nicht

„Jeder soll nach seiner Fasson selig werden!", sagte schon der Alte Fritz Als Christ bin ich bin tolerant gegenüber jeder Religion.

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„Jeder soll nach seiner Fasson selig werden!", sagte schon der Alte Fritz Als Christ bin ich bin tolerant gegenüber jeder Religion. Jeder sollte für sich selbst herausfinden, woran er glauben will, wo er Ruhe und Kraft findet. Aber wenn man immer wieder von grauenvollen, nicht nachvollziehbaren Terroranschlägen gegen unschuldige Menschen aus islamistischen Kreisen hören muss, wächst auch die Angst vor fanatischen Religionsgemeinschaften. Es macht einem schon Angst und Bange, wenn man liest, dass auch in der heutigen Zeit noch Frauen geschlagen oder gar öffentlich gesteinigt werden. Man ist schockiert, dass im persischen Recht „väterliche Gewalt" noch immer als ganz normal erscheint. Bei uns kann man beobachten, dass um Kopftuch tragende Frauen ein Bogen gemacht wird, die Distanz ihnen gegenüber größer ist als gegenüber anderen fremdländisch aussehenden Menschen. Andererseits, warum haben die Frauen in Europa nicht den Mut, das Kopftuch abzulegen, zumal es keine Vorschrift für die Gläubigen ist? Gerade im heißen Sommer können einem die kleinen Mädchen richtig Leid tun. In Potsdam gibt es zwar einmal im Jahr einen „Tag des offenen Ramadan", wo man Kontakt zu gläubigen muslimischen Frauen aufnehmen und sich mit den Ritualen vertraut machen kann. Aber reicht das aus, wenn man sonst von der arabischen Welt und Kultur, vom moslemischen Glauben kaum etwas weiß? Erst wenn man genug Informationen hat, kann man manches verstehen. Ich möchte gerne verstehen. Wollen sich die Muslime in Europa, in Deutschland überhaupt integrieren? Wenn ja, warum werden die Vorträge in der Moschee in Deutschland nicht in Deutsch gesprochen? Warum können sie in ihrem Wahl-Land nicht in Deutsch zu Gott oder Allah beten? Warum gibt es keinen islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache, wie z. B. in Österreich? Muss da etwas Geheimnisvolles, Mystisches erhalten bleiben oder gar aufgebaut werden? Dann dürfen sie sich aber auch nicht wundern, wenn ihnen mit Misstrauen begegnet wird. Die Presse weist zurecht darauf hin, dass man nicht alle muslimischen Gläubigen über einen Kamm scheren soll und kann. Aber sind sie nicht auch selbst mit Schuld daran, dass man zweifelt, ob sie nicht auch zu den Terroristen gehören könnten? Warum distanzieren sie sich nicht energischer von solchen Terroranschlägen? Vieles, was im Koran steht, ist durchaus mit der christlichen Religion vereinbar, sogar inhaltlich gleich lautend. Warum wird so ein Geheimnis um die Religion und Moschee gemacht? Obwohl mich verwandtschaftliche Beziehungen zu einer Deutschen verbinden, die den muslimischen Glauben angenommen hat, ist es mir nicht gelungen, von ihr die gravierenden Unterschiede zwischen dem christlichen und dem muslimischen Glauben zu erfahren. Was macht beispielsweise den Unterschied zwischen Sunniten und Schiiten aus, die sich streng voneinander abgrenzen und sogar bekriegen? So viele Fragen für Europäer, die sich bisher nicht mit dieser Religion und den Landessitten befasst haben, sondern durch die Presse immer nur mit Horrormeldungen konfrontiert werden. Ich wäre den PNN dankbar, wenn sie einen Teil Bildungs- und Aufklärungsarbeit zu diesem Problem leisten würden, indem sie ihre Leser in leicht verständlicher Form mit dieser Religion und den damit verbundenen landes- und -richtungseigenen Auslegungen in einer Fortsetzungsreihe vertraut machen würden. Sicher könnte das mit Gesprächen und Interviews gläubiger Muslime aufgelockert und interessant gestaltet werden. Bringen Sie uns die fremde Religion und Kultur ungeschminkt näher, um möglicherweise unnötige Ängste und Voreingenommenheit abzubauen. E. Standfuß, Stahnsdorf

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