Lesermeinung: Führungsstil?
Zu: „Parteipolitik mit Regierungspersonal. Büroleiter von Innenminister Woidke wird nach Kritik am Führungsstil der SPD-Spitze versetzt“, 9.
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Zu: „Parteipolitik mit Regierungspersonal. Büroleiter von Innenminister Woidke wird nach Kritik am Führungsstil der SPD-Spitze versetzt“, 9.3. 2011
Merkt Matthias Platzeck nicht, welches Schauspiel hier gespielt wird? Die Abmahnung von Mike Schubert ist gleichzeitig der allerletzte Warnschuss für den Ministerpräsidenten: So wie er mit der zweiten Reihe umgeht, macht er sich immer mehr Feinde. Der nicht mehr jugendlich wirkende Ministerpräsident sollte die Mahnung verstehen, denn eine Partei vergisst nie. Es hat mal Spaß gemacht, Politik in Brandenburg zu machen. Aber diese Zeiten sind längst vorbei!
Herbert Konopke, Potsdam
Platzeck macht einen schlanken Fuß
So sieht sie also aus, die innerparteiliche Solidarität: Wer den Mund aufmacht und mitreden will, wird torpediert. Es ist ein fieser Schlag, dass Potsdams wichtigster Sozialdemokrat Mike Schubert derart beschädigt wird. Seine Versetzung in ein Referat beweist, dass Matthias Platzeck sich nicht für Schubert einsetzt. Dem politischen Nachwuchskader, der den Laden mal übernehmen soll, wird ein Stein nach dem anderen in den Weg gelegt. Jetzt ist das Talent weg vom Fenster, derweil sich Platzeck einen schlanken Fuß macht.
Detlef Bär, Berlin
Land der Staatssekretäre
Mir tut es leid, dass Mike Schubert derart schäbig behandelt wird. Nach dem Abgang von Rainer Speer kreist Matthias Platzeck hilflos im Orbit. Bei so viel Kopflosigkeit drehen die Staatssekretäre frei. Brandenburg ist ein Staatssekretär-Land geworden, in dem die Minister kommen und gehen. Es sind die Staatssekretäre, die den Filz des Landes ausmachen. Sie wurden niemals direkt gewählt, waren immer Schattenmänner, verdienen doppelt soviel wie ein Landtagsabgeordneter. Sie haben etwas gegen die Partei. Dabei ist Parteiarbeit die wahre Knochenarbeit. Der Umgang mit Schubert wirft kein gutes Licht auf Matthias Platzeck. Schubert ist viel Kraft und neue Motivation zu wünschen.
Caro Felder, Potsdam
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