zum Hauptinhalt

Lesermeinung: Geld für das Weltkulturerbe

Drei Betrachtungen zur geplanten Eintrittserhebung im Park Sanssouci: 1. Vandalismus: Der Park gehört zum Weltkulturerbe und ist nicht Hundespielplatz, Fahrradrennstrecke und Müllhalde.

Stand:

Drei Betrachtungen zur geplanten Eintrittserhebung im Park Sanssouci: 1. Vandalismus: Der Park gehört zum Weltkulturerbe und ist nicht Hundespielplatz, Fahrradrennstrecke und Müllhalde. Hundebesitzer sollten einige Achtsamkeitsregeln befolgen (z. B. Leinenzwang für alle Hunde, Robby-Packs für Hundekot etc.). Fahrrad fahren im Park sollte grundsätzlich verboten sein, für Studenten und Angestellte der Universität Potsdam könnten Ausnahmeregelungen gefunden werden. Die Gärtner haben im Park Kultur pflegende Aufgaben. Die Müllentsorgung sollte nicht von ihnen sondern von mündigen Besuchern selbst vorgenommen und Parkmülleimer verschlossen neben Parkbänke deponiert werden, damit Krähen und Eichhörnchen die Behälter nicht plündern könne. Auch sollten Parkwächter und Ordnungskräfte verstärkt auf die Einhaltung der Bestimmungen achten, ohne dass der Eindruck einer permanenten Überwachung besteht. 2. Massentourismus: Das Tourismus-Center könnte eventuell eine Besuchergebühr erheben, die als Pauschale für die Gartenpflege bestimmt ist und Kurzbesucher in Großgruppen als Obligatorium verstehen können. Es könnten stattdessen auch die Eintrittspreise der Schlösser und Museen erhöht werden. Massenbegehungen der Gartenwege und Schlösser, die ständige Benutzung der kaum vorhandenen Toiletten im Park usw. bedeuten auch allgemeine Abnutzung und Beanspruchung, auf die entsprechend reagiert werden muss. Familien, Senioren, Schüler, Studenten usw. aus Potsdam und der näheren Umgebung sind anders zu bewerten als der allgemeine Massentourismus-Strom. 3. Naherholung: Der Park ist kulturhistorisch wertvoll und besitzt eine einzigartige Flora und Fauna. Seit dem 18. Jahrhundert dienen die Parkanlagen aber auch zur öffentlichen Naherholung, die allen Bürgern offen stehen. Eine Gebührenerhebung stellt nicht nur einen fundamentalen Gegensatz zur Kulturpolitik der brandenburgisch-preußischen Herrscher dar, sie verstößt auch gegen die Absicht, Stätten des Unesco-Weltkulturerbes allen Menschen frei zugänglich zu machen. Die Gartenanlagen sind aber nicht nur museale Schlossparks, sondern stellen auch eine lebendige Verbindung zwischen dem Gestern und dem Heute dar. Rolf Joachim Barwig, Michael Meixner, Potsdam

Rolf Joachim Barwig

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })