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Lesermeinung: Hellweg half In der Schule des Lebens versagt Handy für Oma

Zum Ende des Schuljahres renovierten die Erzieherinnen des Hortes der Förderschule des Fröbel e.V.

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Zum Ende des Schuljahres renovierten die Erzieherinnen des Hortes der Förderschule des Fröbel e.V. den Hortraum der 1. Klasse – tapezierten, strichen die Wände und gestalteten sie mit kindgerechten Motiven, nähten neue Gardinen, entsorgten veraltete Möbel und bauten neue. Doch leider reichte das Geld nicht für neue Spielzeugregale. In unserer Not wandten wir uns an den Hellweg-Baumarkt in Potsdam – schon am nächsten Tag konnten wir die Bretter abholen. Kornelia Wierny, Fröbel e.V. Pdm. „Ist das Wort dein Lipp'' entflohen, du ergreifst es nimmermehr“ – so mahnte vor über 2000 Jahren der römische Dichter Horaz seine Mitmenschen zur Bedachtsamkeit. Einigen neuzeitlichen Jungpolitikern erscheint dieser weise Rat aus der Antike offenbar als pure Zeitverschwendung. So ließ ich den „Sturm der Entrüstung“ durch die PNN-Leserpostseiten vom 18. und 25. August erst einmal aufbauen. Anfangs schien es mir unfassbar, welch zynisch-niederträchtiges, überhebliches, allen ethischen CDU-Grundsätzen wiedersprechendes Menschenbild in den Köpfen so mancher akademisch gebildeter „Nachwuchspolitiker“ Wurzeln gefasst hat. Ausgehend vom 23-jährigen Bundeswehrvorsitzenden der Jungen Union Philipp Mißfelder, von dessen Existenz das Gros aller Deutschen zu deren Glück bislang nichts ahnte. Bis dieser dann als unreifer Studenten-Bubi für einige Tage das Interesse der meisten Zeitungen genoss und sich auf den Bildschirmen nicht unbedingt intellektuell präsentieren durfte. Das zusätzlich noch ein Erfurter Bundesabgeordneter Namens Carsten Schneider glaubte, aus hinterbänklerischer Position seine sozialdemokratische Zustimmung zu Mißfelders „Verbesserungsvorschlag“ beitragen zu müssen, macht die Jung-CDU-Provokation um keinen Deut erträglicher, wirft lediglich ein bezeichnendes Licht auf das „große S“ der Sozialdemokraten. Ich gehe zunächst davon aus, dass der auffälligst überschriebene unübersehbare Artikel auf der PNN-Titelseite vom 5. August „Katherina Reiche: Alte konsumieren auf unsere Kosten“ – was Mißfelder, Schneider und die Genannte betrifft, inhaltlich korrekt wiedergegeben wurde, räume auch gern ein, dass die reißerische Aufmachung und Platzierung des Artikels weder von ihr gewollt, noch beeinflussbar war. Dieses alles vorrausgesetzt, führte die ganze empörende Angelegenheit, in die sich Frau Reiche gänzlich ohne Not einbeziehen ließ, nicht nur bei Freunden der Union zu entsetzter Enttäuschung. Auch wenn sich Frau Reiche von ihrer Aussage postwendend distanzierte, leider nur von dieser, bezeichnete sie trotzdem Mißfelders mental-verbale Entgleisungen als „mutig“ und „völlig in Ordnung“, dann abschwächend „taktisch nicht ganz klug“. Ja was denn nun eigentlich? Heute nur noch „taktisch unklug“ – und morgen praktische Realität? Ob gewollt oder ungewollt: gesagt ist gesagt oder (noch schlimmer) gedacht. In diesem Punkt stimme ich Frau Reiche zu: Wenn sie es am 5. August als „nachdenkenswert“ bezeichnet, welche medizinischen Leistungen von den Krankenkassen künftig noch zu finanzieren seien. Bedauerlich, dass sie mit dieser Fragestellung den Hinweis auf praktikable notwendige Konsequenzen scheut. Denn wäre es den jungen christdemokratischen Avantgardisten wirklich nur ums Sparen finanzieller Leistungen der Kassen, also unser aller Geld, gegangen, statt ganze Generationen in niederträchtigster Weise zu diffamieren, dann hätte es ihnen im Blick auf die bedrohliche demographische Schieflage ganz Deutschlands und unter Akzentuation ethischer Prinzipien ihrer eigenen Partei besser angestanden, sich offen gegen die allerorts in staatlichen Krankenhäusern tausendfach vorgenommenen von den Krankenkassen auf Kosten der Allgemeinheit und zum Schaden der Entwicklung unserer Gesellschaft verschwenderisch finanzierten Abtreibungen zu wenden. Eingriffe in längst nicht immer medizinisch-sozialen Notfällen. Nur zu oft auch aus egoistischen Beweggründen mancher Elternpaare. Mit ihrer unreflektierten provokanten vom Zaum gebrochenen Generationen-„Diskussion“ und zugleich offenbarten Defiziten an human-sozialen Einsichten verantworten deren Urheber eine Stimmungsvergiftung und zugleich verheerende dauerhaft wirkende gesellschaftspolitische Schäden bis zur Bundestagswahl 2006. Mögen sie auch die besten Bildungseinrichtungen erfolgreich absolviert haben. In der wichtigsten von allen, der gemeinhin so genannten „Schule des Lebens“ haben sie kläglich und beschämend versagt. Gerhard Kaczmarek, Potsdam Zu „130 weitere Mobilfunkantennen“ u. „Gefahr oder nicht“: Wenn das Ziel der öffentlichen Messung die Einhaltung der deutschen Grenzwerte gewesen ist, dann hätte man sich den Aufwand sparen können. Noch nirgends in Deutschland ist der Grenzwert bei Mobilfunkmessungen erreicht worden und das ist auch gut so. Doch wen interessiert ein Grenzwert, der keine Vorsorge für athermische Effekte beinhaltet, weil nach Aussage des Bundesamtes für Strahlenschutz noch geforscht werden muss? Die Präsentation der Messergebnisse der öffentlichen Messung ließ keinen Vergleich mit empfohlenen Richt- und Grenzwerten anderer Länder (außer der Schweiz) oder denen kritischer Wissenschaftler zu. Es wurde so lange mit den Messwerten herumgerechnet, bis ein prozentualer Anteil zu den deutschen Grenzwerten herauskam. Außerdem wurden alle Feldstärken addiert, ob Rundfunk-, Fernseh- oder Mobilfunksender. Dabei ist die Qualität der Strahlung der Sender unterschiedlich. Das ist, als wenn man Tomaten und Äpfel zusammenzählt. Wo bleibt da die Transparenz? Darf der Bürger sich keine eigenen Gedanken machen?, keine eigenen Vergleiche ziehen? Wissenschaftler finden DNA-Brüche, Effekte im EEG, Öffnung der Bluthirnschranke usw. Und das alles bei Strahlungsintensitäten weit unterhalb der deutschen Grenzwerte. Das Bundesamt für Strahlenschutz spricht von einem Minimierungsgebot! Wo wird dies verwirklicht, wenn weitere 130 Mobilfunkantennen errichtet werden sollen? Nach Aussage der Betreiber zu dem Zweck: „damit die Kinder und Enkelkinder per Handy ihre Urlaubsfotos der Oma schicken können“. Ob Oma sich von der Rente so ein Handy leisten kann und es überhaupt braucht? Was für eine Energieverschwendung! Karin Beutler, Berlin

Kornelia Wierny, Fröbel e.V.

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