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Lesermeinung: Mitteschön und Synagogen-Neubau

Zum Leserbrief „Synagogenbau: ’Mitteschön urteilt anmaßend’“. 19.

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Zum Leserbrief „Synagogenbau: ’Mitteschön urteilt anmaßend’“. 19.10. 2010

Mit Empörung habe ich den Leserbrief vom stellvertretenden Vorsitzenden des Bauvereins und Vorsitzenden der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Potsdam gelesen. Es sind nicht nur die falschen Behauptungen, die durch stetiges Wiederholen auch nicht richtiger werden. Sondern dass er bei der Forderung Mitteschöns „nach einer ganz anderen Synagoge , einem großen, repräsentativen Sakralbau“ feststellt: „Dafür gibt es keinen Bedarf bei einer wegen Überalterung kleiner werdenden jüdischen Gemeinde“. Liebe jüdische Mitbürger in Potsdam und Brandenburg, seid doch zufrieden mit dem was Euch dahingebaut wird, groß genug ist es allemal, die jüdische Gemeinde schrumpft doch ehedem. Keine Spur von einem gewünschten Werden, einer Weiterentwicklung, einer Zukunft für die jüdische Gemeinde, geschweige denn einem bewussten Miteinander von jüdischen und nicht-jüdischen Menschen in unserer Stadt. Diese Haltung bestätigt wieder einmal die Kritik der Synagogengemeinde Potsdams: Der Bauverein hatte und hat immer noch kein Konzept für die Synagoge und eine Zukunftsvision für das jüdisches Leben in unserer Stadt. Anscheinend wird immer noch nicht verstanden, dass dieser Synagogenbauentwurf nicht nur die jüdische Gemeinde in Potsdam gespalten hat, die jüdische Gemeinde der Gesetzestreuen eine Verfassungsklage eingereicht habt, sondern der jetzige Entwurf auch für viele nicht- jüdischen Bürger keinesfalls als sakraler Bau, geschweige denn als eine Synagoge erkennbar ist. Nein, Mitteschön und die Synagogengemeinde Potsdams werden keine Ruhe geben und ihre Kritik an dem Synagogenbauentwurf einstellen. Ihrem Basta-Befehl –„Damit sollte die Intervention von Mitteschön beendet sein“ – werden wir nicht Folge leisten! Öffnen Sie und der Bauverein sich einem konstruktiven Dialog mit den Bürgern dieser Stadt, seien sie bereit für Änderungen, noch ist es nicht zu spät. Geben sie dem Architekten Haberland grünes Licht zur Umplanung. Sponsoren stehen bereit die Mehrkosten zu übernehmen. Die Synagoge mit Gemeindezentrum liegt uns nach wie vor auch deshalb am Herzen, da es der Bau im zukünftigen Karee werden soll, das auch seinen Namen tragen soll (Synagogenblock). Ein Bau, der einen Schwerpunkt setzen und den Startschuss für zukünftige moderne Architektur in unserer Mitte geben soll. Deshalb ist es so wichtig hier nicht nachzugeben!

Ulrich Zimmermann, Potsdam

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