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Lesermeinung: Partner statt Kontrahent

In den letzten Wochen und Monaten gab es einen heftigen Medienrummel um die Luckenwalder Firma HESCO. Da wurde viel Schädliches, aber leider nur wenig Nützliches verbreitet.

In den letzten Wochen und Monaten gab es einen heftigen Medienrummel um die Luckenwalder Firma HESCO. Da wurde viel Schädliches, aber leider nur wenig Nützliches verbreitet. Sicherlich ist es einfach, jede neue mehr oder weniger wahre Information in den Medien aufzubauschen, um sich damit zu profilieren oder Schlagzeilen zu machen. Aber man kann damit auch viel kaputt reden. Wer denkt schon daran, wie schwer es in Zeiten einer wirtschaftlichen Rezession ist, ein Unternehmen in einer industriellen Brache wie Brandenburg am Leben zu erhalten - und das bei der bevorstehenden EU-Osterweiterung? Wenn ein Unternehmen erst einmal von der Bildfläche verschwunden ist, verschwinden alle Arbeitsplätze, jahrzehntelang gepflegte wirtschaftliche Verbindungen und vor allem Vertrauen. Und es ist sehr schwer und meist sogar unmöglich, das alles wieder aufzubauen. Dabei helfen keinesfalls Gewerkschaften. Gerade die Interessen der Gewerkschaftsführung wurden im letzten großen Streik der IG-Metall in Ostdeutschland unangenehm klar. Von den Illusionen einiger Politiker können wir auch nicht leben – die gibt es besonders in Brandenburg ausreichend. Wir brauchen Unternehmen, die innovative Produkte entwickeln, realisieren und auf den Markt Gewinn bringend umsetzen. Daher sollten wir die mittelständischen Unternehmen in unserem Land nicht als Kontrahent in der Arbeitswelt, sondern als Partner verstehen – denn welches Interesse sollten Unternehmer am Untergang ihrer eigenen Firma haben? Ich bin froh, dass es in diesem Fall gelungen ist, ein Unternehmen zu erhalten und somit die Chance besteht, unter hoffentlich bald besseren wirtschaftlichen Bedingungen zu expandieren und wieder Arbeitsplätze zu schaffen. Gleichzeitig bin ich mir bewusst, dass vielen Unternehmen dieser Schritt leider nicht gelingt und somit deren Chancen für einen Neuanfang verloren sind. M. Wolf, Potsdam

M. Wolf

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