Lesermeinung: Pelzmode – Perversion statt Faszination
Unter dem Motto „Fascination Fur“ findet zum 56. Mal die Fur & Fashion Frankfurt statt.
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Unter dem Motto „Fascination Fur“ findet zum 56. Mal die Fur & Fashion Frankfurt statt. Mit dem Slogan wirbt ein an Profit orientierter Wirtschaftszweig schamlos mit seinem blutigen Geschäft. Kein Mensch mit ethischem Empfinden kann diese Tierquälerei als faszinierend empfinden. Auch wenn uns Modemacher und Pelzindustrie weis machen wollen, dass Pelz wieder salonfähig ist und der Deutsche Pelzverband behauptet, der Pelz erlebe ein Comeback, sind die Umsätze in den letzten Jahren nur gering gestiegen. So wundert es auch nicht, dass Russland, China und die EU-Beitrittsländer Mittel- und Osteuropas ins Visier der Marketingaktivitäten der diesjährigen Pelzmesse geraten sind. Erstmals erhebt die Fur & Fashion Frankfurt auch keine Eintrittsgelder. Weltweit geraten jedes Jahr Millionen Pelztiere in Fangeisen oder Schlingen von Fallenstellern und kämpfen Stunden oder gar Tage um ihr Leben, bevor sie qualvoll sterben. In Deutschland müssen viele Tausende Nerze und andere Pelztiere in kleinsten Drahtkäfigen dahin vegetieren. Da sie ihrem natürlichen Bewegungs-, Jagd-, Fress- und Spieldrang nicht nachgehen können, zeigen sie massive Verhaltensstörungen: sie fügen sich böse Bisswunden zu, verstümmeln sich selbst und töten zum Teil sogar ihren eigenen Nachwuchs. Zur Pelzernte'' werden sie dann vergast und sterben qualvoll für unnötigen modischen Firlefanz. Boykott dieses blutige Geschäfts – so lautet der Appell der Tierschutzvereins. Wer dennoch nicht auf pelzähnliche Stoffe verzichten möchte, der sollte auf Produkte aus Kunststoff zurück greifen. Carola Hoffmann, Vorsitzende des Tierschutzvereins Potsdam und Umgebung e. V.
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