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Lesermeinung: Potsdam ist nicht nur „die kleine, feine Schwester Berlins“

Zu: „Stadtforum: Broschüre fertig“, 26.4.

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Zu: „Stadtforum: Broschüre fertig“, 26.4.

Potsdams Rolle als Landeshauptstadt in gezielter Kooperation ausgestalten!

Die Sitzung des Stadtforums „Potsdam und seine Funktion als Landeshauptstadt“ – mit bemerkenswerter kommunalpolitischer Präsenz aus dem ganzen Land Brandenburg – hat gezeigt, dass ein gemeinsames Nachdenken über eine gezielte Ausgestaltung der Rolle Potsdams als Landeshauptstadt lohnend und notwendig ist. Den auswärtigen und den Potsdamer Kommunalpolitikern ist klar: Für Potsdam gelten aufgrund der Lagegunst und der Geschichte sehr positive Entwicklungsbedingungen und es ist gut für das ganze Land, wenn Potsdam diese Vorteile nutzt und seine Stärken im Sinne der gemeinsamen Landesentwicklung ausbaut.

Jedoch müsste Potsdam mehr als bisher darauf achten, kommunalpolitische Entscheidungen unter Berücksichtigung der Landesinteressen zu treffen und nicht nur seine Rolle als „kleine, aber feine Schwester Berlins“ zu pflegen. Das begann mit der Energieversorgung und geht über den Theaterverbund und den Standort einer neuen Kunsthalle für das Land Brandenburg bis zum Nachdenken über neue Regeln zur differenzierten kommunalen Kofinanzierung bei den Förderprogrammen von Land und Bund. Die planungswissenschaftliche Analyse zeigt, dass die räumliche Entwicklung des Landes Brandenburg zukünftig von Ungewissheit und einem gleichzeitigen Zusammentreffen unterschiedlichster Trends, wie Wachstum, Schrumpfung und Stagnation geprägt sein wird. Für eine solche Situation gibt es keine Patentrezepte, es kann jedoch nicht im Sinne Potsdams sein, diese „Disparitätendynamik“ zu verschärfen und dadurch die Neid-Debatte anzuheizen.

Potsdam sollte das Verständnis und den weiteren Ausbau seiner Funktionen als Landeshauptstadt zum Gegenstand einer interkommunalen Kooperation machen – und nicht der Landesregierung überlassen. Vorschläge und Ideen hierfür liegen auf dem Tisch - vom Konzept der „Raumpioniere“ für die sich entleerenden Räume über die gemeinsame Bewerbung mit anderen Brandenburger Städten als „Wissenschaftsregion“ bis zu wechselnden Städtepartnerschaften.

Potsdam kann dabei als Antriebsfaktor eines landespolitischen Ausgleichs wirken – ohne seine Stärken zu verlieren!

Dr. Günther Schlusche für die Kerngruppe des Stadt-Forums-Potsdam

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