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Lesermeinung: Potsdamer Straßen: Pflaster, Asphalt, Kies- oder Grünstreifen?

Zu: „Mangerstraße: Hüneke kritisiert Klipp“, 15.7.

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Zu: „Mangerstraße: Hüneke kritisiert Klipp“, 15.7.2010

Pflaster, Asphalt, Beton oder andere Materialien? An nahezu keiner einzigen Stelle gibt ein „Ganz“ oder „Gar nicht“. Immer ist es eine Frage des Maßes und der Verhältnisse. Altbauviertel leben geradezu von ihrer filigranen Gliederung und Struktur, sowohl was die Hausfassaden angeht als auch beim Bodenbelag. Hier ist es das stadtbildprägende Pflaster. Neubauviertel weisen größere Linien auf und Pflaster finden sich eher als zierende Beigabe. Rollstuhlfahrer müssen überall durch und es sollten weder bauliche Mittel fehlen, noch sollte es uns an Fantasie mangeln, ihnen das auf optimale Weise zu ermöglichen. Die Kontroverse bei den Grünen um den Fahrbahnbelag in der Mangerstraße ist in meinen Augen exemplarisch für alle Parteien. Beispielsweise stellt die FDP die Frage, inwieweit die Innenstadt mit dem Auto angefahren werden soll – vielmehr nicht soll, weil der Umweltschutz und die Stadtverträglichkeit dagegen stehen.

Es steht uns eine Kontroverse bevor, bei der darum gestritten werden muss, was Vorrang hat: Die Ruhe oder die zügige Durchfahrt.

Das alles sollte vor allem gemäß persönlicher Überzeugung geklärt werden, daran wachsen die Demokratie und die festgezurrten Linien, an die offenbar auch viele Parteimitglieder nicht mehr so recht glauben.

Helmut Krüger, Potsdam

Zur Contra-Meinung von „Soll die Promenade Hegelallee asphaltiert werden?“, 23.7. Der Gedanke der Umgestaltung der Promenade als eine Asphaltbahn ist mir ein Gräuel. Ich wohne seit sechs Jahren in der Hegelallee, in einem Haus mit Seniorenwohnbereichen. Meine Mitbewohner sind im Alter zwischen 70 bis Ende 90 Jahre. Für die sind die „paar Hundert Meter“ zum Park Sanssouci wohl ein Problem, wenn man auf den Rollstuhl oder Rollator angewiesen ist. Wir wollen, dass der Grünstreifen mit den Bänken, um, je nach Kräften, spazieren und gehen oder zu sitzen – ohne flitzende Fahrzeuge auf einem Asphaltstreifen. Ich gebe der Contra-Meinung recht: So ein Grünstreifen ist auch eine Frage der Schönheit in der Innenstadt. Ich habe schon öfter überlegt, ob man Fußgänger und Radfahrer auf dem Streifen nicht voneinander trennen könnte? Am besten wäre, den Kiesstreifen (oder welches Material auch immer) etwas schmaler zu machen und den Grünstreifen auch. Mit dem gewonnenen Raum könnte man einen Radweg anlegen und asphaltieren. Ob der nun links oder rechts lang läuft, oder auf jeder Seite einer, das müsste noch durchdacht werden. Jedenfalls wäre damit den Radfahrern ebenso geholfen wie den Senioren. Auch wenn es ein wenig teurer wird, so bliebe doch die „Grüne Lunge“ in der Innenstadt erhalten. Und die Ästhetik wäre auch berücksichtigt.

Mechthild Lahr, Potsdam

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