Lesermeinung: Rock-Historie
Zu den Potsdamer Kinder- und Jugendliteraturtagen, 1. bis 15.
Stand:
Zu den Potsdamer Kinder- und Jugendliteraturtagen, 1. bis 15. November, Michael Rauhut,Humboldt-Universität-Berlin, diskutierte mit Jugendlichen über „Rock-Musik in der DDR“
„I can''t get no Satisfaction“ dröhnte es aus den Lautsprecherboxen. Aber man musste schon genau hinhören, um zu erkennen, dass es sich nicht um die Rolling Stones, sondern um eine Coverversion der Theo Schumann Combo handelte, deutsch und englisch gesungen! Musikwissenschaftler Rauhut löste mit seinen spannenden Ausführungen und illustrierenden Musikbeispielen zur Entwicklung der DDR-Rockmusik bei den etwa 40 zumeist jugendlichen Teilnehmern noch weitere Aha-Effekte aus. Beispielsweise, dass DDR-Rock nie so linientreu war, wie ihn die Staats- und FDJ-Oberen gerne gehabt hätten. Der Film „Flüstern und Schreien“ mit den DDR-Punk-Protagonisten Feeling B stehen hierfür ebenso wie Sillys Song „S.O.S.“ und bildeten 1988/89 den Soundtrack zum Untergang der DDR. Doch getreu dem Motto „Was bleibt, ist die Musik“ ebbt die Rock-Ostalgie-Welle nicht ab. Aus der einstigen Ost-Berliner Band Feeling B ging die inzwischen gesamtdeutsch wie international höchst erfolgreiche Rockgruppe Rammstein hervor. So vergingen neunzig Minuten „Rock in der DDR“ wie im Fluge und stellen für die Älteren in der Podiumsrunde eine Erinnerungs-, für die Jüngeren hingegen eine Entdeckungsreise in ein Land vor unserer Zeit dar. Rockmusik machte es möglich.
Ralf Becker, per E-Mail
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