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Lesermeinung: Rücktritt nach Kampagne?

Zum Rücktritt von Brandenburgs Innenminister Rainer Speer (SPD).Meinungsseite „Ein Opfer?

Stand:

Zum Rücktritt von Brandenburgs Innenminister Rainer Speer (SPD).

Meinungsseite „Ein Opfer? Seiner selbst.“ 24.9. 2010

Wenn der Redakteur behauptet, dass in 15 von 16 Bundesländern ein Rainer Speer schon vor Wochen hätte sein Amt aufgeben müssen und das nur in Brandenburg möglich wäre, irrt er gewaltig. Oder hat er Duisburg mit dem amtierenden Oberbürgermeister Adolf Sauerland vergessen? Das Beispiel zeigt, dass es möglich ist, weiterhin Stadtoberhaupt einer Stadt zu bleiben, obwohl jener die (nicht persönliche aber politische) Verantwortung für den Tod von 21 Menschen trägt.

Dass dies möglich ist, ist auch mit der Nachhaltigkeit der Presse zu erklären. Insbesondere die Boulevard-Presse berichtete im Fall Sauerland weniger impulsiv wie im Fall Speer. Hinter der minutiös aufbereiteten Demontage von Rainer Speer tritt auch anderes zutage: Eine scheinbar systematisch angelegte Kampagne, die den Rücktritt von Speer unumgänglich machte.

Wer sollte daran ein Interesse haben? Für mich beantwortet sich diese Frage mit der Umsetzung der Polizeistrukturreform im Sinne Speers - man wird sehen.

Gregor Voehse, Potsdam

Zu: „Schönbohm: Affäre Speer schadet Land", 25. 9.

Die Kritik von Jörg Schönbohm erscheint überzogen. Denn bei der Affäre und dem folgerichtigen Rücktritt des bisherigen Innenministers handelt es sich in erster Linie um das Überschreiten einer roten Linie von einer Einzelperson. Daher dürfte kaum ein Schatten auf Brandenburg fallen, zumal die notwendigen politischen Konsequenzen ja gezogen anstatt wie in vielen anderen Fällen ausgesessen wurden.

Zudem basiert erfolgreiche politische Arbeit ähnlich wie beim Fußball vor allem auf einem intakten Mannschaftsgefüge, weswegen sich jeder Ausfall, sei er auch noch so schmerzhaft, durch die Verlagerung von Verantwortung auf mehrere Schultern lösen lässt.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg,

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