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Lesermeinung: Seebühnen-Streit: Harmonische Klänge oder lauter Schall übers Wasser

Zu: „Festspiel-Initiatoren auf Tingeltour. SPD, CDU und FDP wollen Seebühnen-Projekt auf Hermannswerder / Naturschutzbeirat kritisiert Bühnen-Standort erneut“ 14.

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Zu: „Festspiel-Initiatoren auf Tingeltour. SPD, CDU und FDP wollen Seebühnen-Projekt auf Hermannswerder / Naturschutzbeirat kritisiert Bühnen-Standort erneut“ 14.1. 2011

In der Diskussion um die Seefestspiele auf Hermannswerder vermisse ich bislang einen Blick auf die Situation der Anwohner. Ihrem Artikel entnehme ich die Aussage des Landtagsabgeordneten der CDU, Steeven Bretz: „Zudem sei durch die Lautstärke zu erwarten, dass am Standort Schiffbauergasse die Lärmschutzauflagen nicht einzuhalten gewesen und die Festspiele nicht genehmigungsfähig gewesen“. In unmittelbarer Nähe der geplanten Seebühne auf Hermannswerder befinden sich ein Wohnhaus, ein Pflegeheim und ein Gebäude mit teilweise behindertengerechten Mietwohnungen in den oberen Stockwerken. In diesen Häusern wohnen vorrangig alte und behinderte Menschen. Warum sollte hier die Lärmbelastung ein geringeres Problem sein als an der Schiffbauergasse? Oder wird hier mit weniger Protest als anderen Orts gerechnet?

Und wer es nicht schon kennt: Es ist kaum zu glauben, wie gut das Wasser den Schall trägt. Die Veranstalter werden sich noch darüber wundern, wie laut die Eisenbahn zu hören ist. Aber soweit kommt es hoffentlich nicht – im Sinne der Natur und der Menschen auf Hermannswerder !

Maria Lindenberger, Potsdam

Ein großer Gewinn für Potsdam

Mit großem Interesse verfolge ich seit einigen Wochen die Debatte über die Seefestspiele auf Hermannswerder. Ich bin erstaunt, wie wenig dabei zur Sprache kommt, was für ein großer Gewinn dieses Event für Potsdam sein kann. Natürlich müssen die Fakten geklärt werden, und Skepsis ist sicher auch angesagt, aber es sollte bei einem so attraktiven Projekt doch der Wille vorherrschend sein, durch sachliche Auseinandersetzung zu einem positiven Ergebnis zu kommen. Die „Zauberflöte“ ist in einem Zeitraum geplant, in dem sonst fast keine kulturellen Veranstaltungen in Potsdam stattfinden und schon gar nicht solche hochkarätigen. Wir können den Gästen an der Seebühne unsere Stadt und ihre herrliche Lage am Wasser von der besten Seite zeigen.

Beate Wolf, Potsdam

Klassischer Kulturstandort

Im August werden die ersten Seefestspiele in Potsdam stattfinden – mit Aufführungen der „Zauberflöte“. Der klassische Kulturstandort „Hermannswerder“, der ursprünglich als Stiftung für die Ausbildung verwaister Mädchen gegründet wurde, erfährt hiermit einen Höhepunkt. Es gibt tatsächlich auch Anwohner, die sich darauf freuen. Vielen ist vielleicht nicht bekannt, dass sich auf der Insel täglich 2000 Menschen bewegen, die in friedlicher Eintracht und von der Natur inspiriert in die Schule gehen, arbeiten, forschen und wohnen. Auch der auf Hermannswerder seit zehn Jahren etablierte Spielemarkt ist ein Beispiel für die Integration des Kultur- und Bildungsstandortes in Potsdam. Den vielfältigen Klängen des Stadtlebens, angefangen von über die Brücke fahrenden Eisenbahnzügen, Autoverkehr, Veranstaltungen im Stadtzentrum, werden die harmonischen Klänge der „Zauberflöte“ entgegengesetzt. Wir danken allen beteiligten, die mit viel Freude und Kompetenz daran beteiligt sind. Mit großer Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass die Möglichkeit besteht, dass auch Schüler des Gymnasiums Hermannwerder an den Aufführungen teilnehmen können. Die Suche nach interessanten Veranstaltungen in diesem Sommer wird sich für uns nicht als Problem darstellen, denn wir werden sie vor der Haustür haben. Wir gehen davon aus, dass der professionelle Veranstalter in der Lage ist, die Reinigung und Parkplätze sicherzustellen und dass dieser gewährleistet, dass für die eventuelle Fällung von Bäumen den Gesetzen entsprechend Neupflanzungen vorgenommen werden.

Wir wünschen dem Veranstalter viele Gleichgesinnte, die mit Mozarts Klängen verzaubert werden können.

Birgit Dieffenbacher, Abteilung „Bau und Technik“ Hoffbauer gGmbH und Dirk Obenaus, Leiter Bereich „Behindertenhilfe“ Hoffbauer-Stiftung

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