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Lesermeinung: Uferstreit in Groß Glienicke: Über Anwachshilfen und alte Grenzen

Zu: „Uferstreit: Roth-Behrendt warnt vor Eskalation“, 28.4.

Stand:

Zu: „Uferstreit: Roth-Behrendt warnt vor Eskalation“, 28.4.2010

Waren Frau Roth-Behrendt vor dem Kauf ihres Grundstückes die Landschaftsschutzverordnung und die Bestimmungen des Bebauungsplans nicht bekannt? Wusste sie nichts von einem öffentlichen Uferweg und öffentlicher Grünfläche im Uferbereich? Als Vizepräsidentin und Mitglied des Umweltausschusses des Europaparlamentes hatte sie keine Kenntnis darüber, was sie da gekauft hat? Und warum mindert dann im Nachhinein der Uferweg den Wert ihres Grundstückes? Dazu kommt die Einzäunung ihres Uferareals mit einem hohen massiven Stahlzaun, welcher bis weit in den Schilfgürtel hinein reicht. Diese Absperrung bezeichnet sie als „Anwachshilfe“ für eine Hecke und als bestmöglichen Kompromiss zwischen öffentlichen und privaten Interessen. Mir erscheint es wie eine öffentliche Aufforderung, Naturschutzgesetze zu missachten; nach dem Motto: Jeder mache sich selbst zum Verwalter seiner Interessen. Also schützen wir weiterhin den Regenwald und fordern weitere und größere Schutzgebiete in fernen Ländern – aber bitte nicht vor der eigenen Haustür!

Ursula Ellerbrock, Groß Glienicke

Zu: „Uferstreit: Roth-Behrendt warnt vor Eskalation“, 28.4.2010

Mit ihren Bemerkungen über Hundedreck und Glasscherben stellt Frau Roth-Berendt die Groß Glienicker als Vandalen dar. Ihre Argumente, wie beispielsweise die „Anwachshilfe für artgerechte Gehölze“,sind absurd. Die von ihr gepflanzten Gehölze sind ganz und gar nicht „artgerecht“ und brauchen keine Anwachshilfe. Vorhandene artgerechte Pflanzen wurden von ihr entfernt. Ihre Forderung „Ich bin für freie Uferwege" ist ein Hohn, denn ihr eingezäuntes Privatareal bietet keinen freien Zugang zum See.

Vera und Koos van der Kolk, Groß Glienicke

Zu: „Die Seeblockade“, 24.4.2010

Der freie Uferweg als Flaniermeile ist eine unwiederbringbare Errungenschaft nach 28 Jahren Mauer für Groß Glienicke und sollte erhalten bleiben. Was aber jeden Montag per Megafon gefordert wird, nämlich: ein komplett freies Ufer, trägt eher zur Eskalation und Verhärtung der Fronten bei.

Hier sind Kompromisse gefragt und wenn einer der Sprecher von „faulen Kompromissen“ spricht, dann hat er nicht aus der Geschichte gelernt, wenn er Enteignung propagiert. 

Die montäglichen Mitläufer sollten sich fragen, wen sie als Sprecher am Megafon haben.

Herr Menzel war auf der letzten OBR- Sitzung anwesend, aber nicht bereit, an der Abstimmung teilzunehmen. Warum steht er nicht zu seiner Auffassung stimmt entsprechend ab? Ich appelliere, einen tragbaren Kompromiss zu finden, welcher beiden Seiten gerecht wird!

Arne Pawlowski, Groß Glienicke

Alte Grenzen leben wieder auf

Liebes Finanzministerium, die Stadt wird in einem offenen Bieterverfahren nicht mithalten können. Um zu verhindern, dass die Öffentlichkeit den Uferweg benutzt, wird dann wohl ein Stacheldraht gezogen. Ist es bewusst, dass viele von uns über die Hälfte ihres Lebens hinter einem Stacheldraht zugebracht haben? Kriegsgefangenschaft, DDR mit Stacheldraht und Mauer. Wir wollen nicht mehr. Wir wollen nicht, dass durch einen Stacheldraht alte Grenzen wieder aufleben. Nicht am Griebnitzsee und auch nicht am Groß Glienicker See. Es ist verständlich, dass die Anwohner keinen Lärm und Unfug auf dem Uferweg haben wollen. Aber muss man deshalb gleich absperren? Es gibt gewiss andere Möglichkeiten. Warum haben sie nicht mit uns gesprochen?

Liebes Finanzamt, ein neuer langwieriger Streit an der einstigen Grenze täte niemandem gut.

Wilhelm Stintzig, Groß Glienicke

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