Lesermeinung: Umarmen Sie die Bäume!
Der Stiftung ist Augenmaß zu empfehlenEs gibt einige erschreckende Law-and-Order-Fanatiker, die sich mit Leserbriefen zu Wort melden und dabei eine – zurückhaltend ausgedrückt – Ablehnung auswärtiger Besucher erkennen lassen. Wenn ein Briefschreiber über den ausgefahrenen Weg zum Grünen Haus spricht, dann sollte er mal sehen, wie dort die Bewohner und ihre Besucher fahren.
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Der Stiftung ist Augenmaß zu empfehlen
Es gibt einige erschreckende Law-and-Order-Fanatiker, die sich mit Leserbriefen zu Wort melden und dabei eine – zurückhaltend ausgedrückt – Ablehnung auswärtiger Besucher erkennen lassen. Wenn ein Briefschreiber über den ausgefahrenen Weg zum Grünen Haus spricht, dann sollte er mal sehen, wie dort die Bewohner und ihre Besucher fahren. Die Debatte auf den „Fall Joop“ zu verengen, greift zu kurz, denn es geht doch auch um die Frage: Hat die Stiftung einen Auftrag für die Öffentlichkeit oder interessiert sie sich nur für eigene Belange? Die Öffentlichkeit hat aber auch die Verantwortung, pfleglich mit den Einrichtungen umzugehen. Es ist gut und richtig, Altes zu erhalten, aber: Die heutigen Bedürfnisse sind ebenfalls zu berücksichtigen. Besucher haben nicht das Recht den Park über Gebühr zu strapazieren, wie es die 30 000 zum Parkfest tun. Sind das Besucher erster Klasse? Nicht nachvollziehbar ist, dass es schwierig ist, mit einem Kinderwagen zum Beispiel an der Gotischen Bibliothek in den Park zu kommen. Sonst wird überall der barrierefreie Zugang gefordert. Wie soll die Diskussion weiter gehen? Ich empfehle, dass Bereiche frei gegeben werden, auf denen auch ein Picknick stattfinden kann, wenn danach der Müll beseitigt wird. Auch Badestellen sollten erlaubt sein. Der Stiftung ist Augenmaß zu empfehlen und sie auf das Wachpersonal zu achten. Es gab Zeiten, da wurde man freundlich gebeten, vom Rad zu steigen.
Dieter Hölterhoff, Potsdam
In Australien sind öffentliche Parks zur Freude der Allgemeinheit da
Ich möchte folgenden Denkanstoß geben. Kürzlich haben wir ein Schild im Botanischen Garten in Sydney entdeckt. Die Übersetzung lautet: „Willkommen in den Königlichen Botanischen Gärten und der Domäne. Bitte laufen Sie auf dem Gras. Wir laden Sie dazu ein, an den Rosen zu riechen, die Bäume zu umarmen, mit den Vögeln zu sprechen und auf dem Rasen zu picknicken. Der Einritt ist frei. “ In Australien ist der Gedanke, dass öffentliche Parks zur Entspannung und Freude der Allgemeinheit existieren, viel stärker verbreitet als bei uns.
Holger Fröhlich, Potsdam
Sanssouci hinterließ negativen Eindruck bei Fahrrad-Touristen
Nach einer 14-tägigen Tour fuhren wir mit Rädern durch Sanssouci. Plötzlich stellten sich drei Wachleute und ein bellender Rottweiler in den Weg. Einer fragte, ob wir wüssten, weshalb sie uns anhielten. Wir waren uns keiner Schuld bewusst. Darauf hielt er uns einen Vortrag über die Parkordnung, über die angeblich bundesweit in den Medien berichtet wurde. Außerdem hätte jeder Besucher vor Betreten des Parks die Pflicht, diese zu lesen. Das gelte überall auf der Welt. Überhaupt sei, das Mitführen von Fahrrädern verboten und wir müssten ein Ordnungsgeld zahlen. Wir diskutierten heftig und einige Leute hatten sich um uns versammelt. Wir kamen uns vor wie Kriminelle. Wir zahlten das Ordnungsgeld, um die unangenehme Situation zu beenden, wir fühlten uns durch den kläffenden Hund unter Druck gesetzt. Wir haben auf unseren Fahrradtouren durch die neuen Bundesländer nette und hilfsbereite Menschen kennen gelernt. So wie wir allerdings als Gäste der Stadt Potsdam von diesen überheblichen und arroganten Wachleuten behandelt wurden, das hat einen äußerst negativen Eindruck hinterlassen.
Jutta und Jürgen Hotzelmann, Anke Grollmisch, Bottrop
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