Lesermeinung: Verfassung auf heutige Lebenswelt anpassen!
Union gegen Kinderrechte in der Verfassung, 14.12.
Stand:
Union gegen Kinderrechte in der Verfassung, 14.12. 2007
Als Mutter bin ich enttäuscht, dass die CDU die Aufnahme der Kinderrechte verweigert. Der Argumentation kann ich nicht folgen, da eine Verankerung von Kinderrechten in der Verfassung keine Verwässerung und Symbolpolitik bedeuten würde. Im Gegenteil: Es hätte eine Signalwirkung und würde sich auf nachfolgende Rechtsgebiete auswirken. Es ist überfällig, die Forderungen der Kinderrechtskonvention in Deutschland umzusetzen, da die Bundesregierung mit deren Unterzeichnung nicht nur eine moralische Verpflichtung eingegangen ist. Dazu gehört auch die Auffassung, dass Kinder als gleichwertige und gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft anerkannt werden und nicht nur als „Rechtsobjekte“ .
Warum sträubt sich die CDU? Vielleicht weil Kinderrechte dann einklagbar wären? Die CDU geht wohl immer noch von einer Ideologie der „heilen Familienwelt“ aus, die staatliche Einmischung überflüssig macht. Die Realität sieht anders aus. Die Verfassung muss auf die heutige Lebenswelt angepasst werden! Millionen Kinder in unserer Gesellschaft sind in der Minderheit und besonders schwache, schutzwürdige Mitglieder.
Eine Verfassungsänderung kann Lea- Sophie, Kevin und Dennis nicht mehr helfen, aber die Grundlage für eine nachhaltige Verbesserung der Situation sein. Ich hoffe, dass die CDU ihre Position ändern wird und beim anstehenden Kinderschutzgipfel den Weg für die Aufnahme eines selbständigen Kindergrundrechtes frei macht.
Inge Stab, Groß Glienicke
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