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Lesermeinung: Zeitzeuge

„Eine neue und wichtige Erfahrung“ „Fragt mich, denn noch kann ich antworten.“ So begann am 10.

Stand:

„Eine neue und wichtige Erfahrung“ „Fragt mich, denn noch kann ich antworten.“ So begann am 10. Februar eine Diskussionsrunde mit einem jüdischen Zeitzeugen, Herrn Kallmann, im OSZ II Potsdam. Kallmann berichtete aus seinem sehr bewegten Leben. Mit dem letzten jüdischen Kindertransport gelang ihm die Flucht vor den Nazis. Auf sich allein gestellt, kam er mit 13 Jahren nach England. Dort entkam er den Nazis. In bewegten Worten brachte er zum Ausdruck, wie schwer es für ihn gewesen ist, in ein Land zurückzukehren, das sein Leben auf so furchtbare Weise geprägt hatte. In der Diskussion wurden das Aufstreben von Neonazis, die Wahlerfolge der rechtsextremen Parteien und die Diskussion um den NPD-Verbotsantrag thematisiert. Matthias Platzeck appellierte: Niemand dürfe die Augen davor verschließen, dass sich rechtsextremes Gedankengut in allen Kreisen der Gesellschaft etablieren könne. Kallmann forderte die bewusste Auseinandersetzung mit dem Holocaust, die jedoch kein Zwang, sondern Selbstverständlichkeit sein müsse.Solche Veranstaltungen sind an Schulen zu selten. Für uns Schüler war der Besuch des Zeitzeugen deshalb eine neue und durchaus wichtige Erfahrung. Kein Lehrbuch, kein Lehrervortrag, kein Kinofilm kann die Dimension des Unmenschlichen so vermitteln, wie jemand, der es selbst erfahren musste. Philipp Denecke und René Woltmann, Schüler des OSZ II Potsdam

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