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Lesermeinung: „Ziehen Sie in die Uckermarck!“

Park Babelsberg: Stiftung setzte Herbizid ein, 26.9.

Stand:

Park Babelsberg: Stiftung setzte Herbizid ein, 26.9. 2007

Manchmal muss man lange miteinander reden, um einander wirklich zu verstehen. So erging es den Vertretern von Kitas und Schulen im Kulturhaus Babelsberg, die einer Einladung der Schlösserstiftung gefolgt waren und zuvor Anregungen und Wünsche für Kinder im Park verfasst hatten. Nun hofften sie – leider vergeblich – auf konkrete Verabredungen. Der zunächst freundlich zuredende Professor Dorgerloh beschied der Vertreterin eines Kindergartens, einer Mutter von vier Kindern: „Ziehen Sie mit Ihren Kindern in die Uckermark, wenn Sie Natur erleben wollen!".

Zuvor hatte er das Betretungsverbot für 90 Prozent der Flächen im Schlosspark Babelsberg dargelegt aus Naturschutzgründen. Die PNN berichteten am nächsten Tag, dass im Park Herbizide eingesetzt wurden.

Als Begründung für das Verhalten der Stiftung wird der Erhalt des Weltkulturerbes angeführt. Doch die rigiden Methoden gegenüber den Besuchern werden die Probleme nicht nachhaltig lösen helfen.

Wohin zieht es Welterbetouristen? In den Schlosspark von Versailles zum Beispiel, die dortige Schlossverwaltung unterhält einen eigenen Fahrradverleih für Besucher. Oder in die Londoner Royal Kew Gardens, da sind alle herzlich zum Picknicken auf dem Rasen eingeladen.

Laut Paragraph 2 der Stiftungssatzung, die sich der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg gemeinsam gegeben haben, gewährleistet die Stiftung die Benutzung der Schlossgärten auch als Erholungsgebiet für die Öffentlichkeit.

Zur Öffentlichkeit gehören Kinder. Und das ist auch gut so!

Christiane Raffauf, Potsdam

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