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Lesermeinung: Zwangsopfer für angestellte Lehrer

Neuer Tarifvertrag. Keine Kündigung von Lehrern bis Mitte 2013, 14.

Stand:

Neuer Tarifvertrag. Keine Kündigung von Lehrern bis Mitte 2013, 14.6.

Die GEW feiert den Tarifvertrag als großen Erfolg. Brandenburg drohte mit Entlassungen bei den angestellten Lehrern. Damit die Verminderung des Einkommens nicht zu Notlagen führt, können die Betroffenen eine Nebenbeschäftigung beantragen. Besser wäre es, wenn für diese Lehrer, die für ein Viertel weniger arbeiten müssen, ein freier Tag pro Woche eingeräumt würde. Es soll zwar 25Prozent weniger gearbeitet werden, aber weiter an fünf Tagen in der Woche – keine guten Voraussetzungen, um einen Nebenjob zu finden. Im Artikel wird nicht erwähnt, dass im fraglichen Zeitraum jedes Jahr zwei- bis dreihundert neue Lehrer eingestellt werden sollen. Kaum zu verstehen, wenn deren zukünftige Kollegen zwangsweise verkürzt arbeiten, um ihre eigene Entlassung zu vermeiden. Neue Lehrer können auf eine rasche Verbeamtung hoffen und wären von einer Entlassung nach 2013 nicht bedroht. Es sieht so aus, als ob sich angestellte Lehrer mit ihrem Zwangsopfer nicht nur eine sehr befristete Sicherheit vor Entlassung erkaufen, sondern auch noch den Weg für neue Kollegen ebenen, wodurch ihre Arbeitsplatzsicherheit wiederum bedroht wird. Es ist nicht erstaunlich, dass die GEW diese Situation für einen Erfolg hält, denn sie wird nicht von angestellten sondern von beamteten Lehrern dominiert.

Robert Joncic, per E-Mail

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