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Das Auge isst mit, wenn Christian Rach kocht.

© dpa

PORTRÄT Christian Rach: „Manchmal ist Neues besser“

Ehrlich, fordernd, kompetent: So kannte man ihn in der Staffel "Rach, der Restauranttester". Jetzt macht Christian Rach rüber, vom Privatsender RTL zum ZDF. Eine ungerade Biographie.

Lockt die öffentlich-rechtliche „Herdprämie“? Christian Rach macht rüber, vom Privatsender RTL zum ZDF. Anfang 2014 soll er zur besten Sendezeit neue Show- und Verbraucherformate rund um „Ernährung und Lebensführung“ moderieren. Das klingt streng in der Pressemitteilung und ist auch so gemeint: Christian Rach sei im besten Sinne ein Überzeugungstäter, weil er Dingen auf den Grund gehe und die Wahrheit hinter Ernährungs- und Verbrauchermythen aufdecke. Also eine echte Alternative zu Lichter & Lafer, den köchelnden Lachsack-Giganten im Zweiten.

Rach wird aber nicht die Peitsche in deutschen Haushalten knallen lassen. Der Mann aus St. Ingbert im Saarland ist viel zu clever, ja zu klug, um nicht zu wissen, dass (eisenhaltige) Botschaften am besten auf dem Unterhaltungstablett serviert werden. Acht Staffeln „Rach, der Restauranttester“ im RTL-Programm boten die schmackhafte Mischung aus Gastronomie- und Therapieshow. Rach gab kränkelnden Restaurants Hilfestellung, ehrlich, fordernd, kompetent. Nie sah das Scheitern oder das Glücken nach Fake aus, nach Manipulation des Schicksals zum Zwecke besten TV-Entertainments.

Rach wurde zur Instanz, beim „Restauranttester“, bei „Rachs Restaurantschule“, schließlich bei „Rach deckt auf“. Die „Restaurantschule“ bot die Probe aufs Rach’sche Exempel: Erst in Hamburg im „Slowman“, dann in Berlin im „Roten Jäger“, wo jeweils zwölf Arbeitslose die Chance auf eine Arbeits- oder Ausbildungsstelle bekamen. Sozialdrama vor laufender Kamera war und ist nicht Rachs Absicht, mit seinem Menschen-Fernsehen will er aufzeigen, dass Aufgeben und Aufgegeben-Werden nicht seine und nicht die Sache der Gesellschaft sein kann.

Rach, der Gutmensch? Der 56-Jährige selbst hat einen ungeraden Weg hinter sich. Sein Studium der Philosophie und Mathematik in Hamburg verdiente er als Kellner und Koch. Das Studium gab er auf, um bei Spitzenköchen in Hamburg, Grenoble und Wien die Kunst des Kochens zu lernen. Zurück an der Alster eröffnete er das „Tafelhaus“, ein Michelin-Stern war der Lohn. 2005 leitete er in einer Kochshow ein Prominententeam an. Die TV-Karriere wuchs sich aus, das „Tafelhaus“ wurde geschlossen, aus Rach wurde „Rach, der Restauranttester“. Und nachdenklich wurde er. „Manchmal ist Neues besser als Verschlimmbessern.“ Nun wechselt er entschlossen zum ZDF und wird: Rach, der Aufklärer.

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