Koalitionsverhandlungen: Neue Geschichte
Wenn das kein Fingerzeig ist. Die Koalitionsverhandlungen finden wieder in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens statt, auch mit tatkräftiger Beteiligung von Politikern aus dem Rheinland und Westfalen; und immer wurde dann ein Stück Geschichte geschrieben.
Stand:
Wenn das kein Fingerzeig ist. Die Koalitionsverhandlungen finden wieder in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalens statt, auch mit tatkräftiger Beteiligung von Politikern aus dem Rheinland und Westfalen; und immer wurde dann ein Stück Geschichte geschrieben. Das war so, als 2005 Schwarz und Gelb in Düsseldorf zusammenfanden nach vielen Jahrzehnten; das war auch so, als Rot und Grün ihr „Projekt“ im Bund verwirklichten, 1998, damals noch in Bonn. Aber mehr noch: Gerade Liberale verbinden mit NRW große Momente. In den 50er und 60er Jahren gehörte Willi Weyer, lange Düsseldorfer Innenminister, zu den „Jungtürken“, die den Wechsel der FDP zur SPD einleiteten. Und schon aus der Zeit stammt auch der Ruf von Wolfgang Döring nach einer FDP als Volkspartei; heute ist Döring Namenspatron einer FDP-nahen Stiftung. Wollen sich die Liberalen nicht jetzt aufmachen, eine Partei fürs Volk zu sein? Mit Guido Westerwelle, dem Rheinländer, der sich bereit zum Aufbruch zeigt und traditionsbewusst zugleich? Die Koalitionsverhandlungen werden entweder die Ambitionen offenlegen oder den Pragmatismus, der Freidemokraten bisher innewohnte, wenn es um Macht ging. Nur gibt es nicht oft die Chance, ein Stück Geschichte mitzuschreiben. cas
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: