Brandenburgs Energiebilanz: Nicht sauber
Brandenburg ist in Energiefragen auf einem guten Weg – jedenfalls die Stromkunden. Denn die sind weiter als die Politik: 60 Prozent des in Brandenburg verbrauchten Stroms kommt bereits aus erneuerbaren Energien.
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Brandenburg ist in Energiefragen auf einem guten Weg – jedenfalls die Stromkunden. Denn die sind weiter als die Politik: 60 Prozent des in Brandenburg verbrauchten Stroms kommt bereits aus erneuerbaren Energien. Das Bild ändert sich, wenn man sich den im Land produzierten Strom anguckt: 75 Prozent stammen aus der umwelt- und klimaschädlichen Braunkohle. Kohle, die in Kraftwerken zu Strom verfeuert wird, die zu den schmutzigsten Europas zählen und die eine katastrophal geringe Energieausbeute haben. So werden in Brandenburg pro Einwohner im Jahr 24 000 Kilogramm an Kohlendioxid produziert – etwa dreimal so viel wie im bundesweiten Durchschnitt. Vattenfalls Kohlekraftwerke blasen mehr als 45 Millionen Tonnen CO2 in die Atmosphäre, Haushalte und Verkehr nur 10 Millionen. Brandenburg ist so dank seiner Braunkohlepolitik, die seit 20 Jahren jeden alternativen Denkansatz für die geschundene Lausitz und eben gerade für die Kohlekumpel und deren Familien vermissen lässt, zur Dreckschleuder Deutschlands geworden. Dabei wird inzwischen mehr als die Hälfte des brandenburgischen Braunkohlestroms exportiert: nach Bayern und als Billig-Alternative für Steinkohlestrom nach Tschechien und Polen. Angesichts des Ökostromverbrauchs und der Kohleexporte ist es an der Politik, den Lausitzern zu erklären, wofür noch mehr Landschaft abgebaggert und noch mehr Dörfer mitsamt Menschen, Kirchen und Friedhöfen umgesiedelt werden müssen. pet
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