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Gauck und Griechenland: Nur bedingt

Und wieder: Glück gehabt. Wieder hat Joachim Gauck als Bundespräsident eine politisch brisante Äußerung gewagt – ohne große Resonanz.

Und wieder: Glück gehabt. Wieder hat Joachim Gauck als Bundespräsident eine politisch brisante Äußerung gewagt – ohne große Resonanz. Gewollt oder eher nicht, sie ist von der Sorte, dass deutsche Hilfe für Israel nicht Staatsräson sein muss. (So denkt Gauck, allerdings die Bundeskanzlerin, deren Aufgabe unter anderem Richtlinien in der Außenpolitik sind, erklärtermaßen nicht.) Jetzt also hat der Bundespräsident Griechenland bei einem Essen für dessen Präsidenten Karolos Papoulias eine eigene Art Garantie fürs Verbleiben in der EU gegeben: Gauck nennt es einen „unverzichtbaren Teil der Europäischen Union“. Gut, diesmal ist das inhaltlich nicht kontrovers mit Angela Merkel. Dafür nur mit manch anderem, der in der Politik Verantwortung, Regierungsverantwortung, trägt. Denn alles hat seinen Preis, auch das Verbleiben Griechenlands in der EU, und den zu definieren, ist nicht seines Amtes. Andererseits könnte Gauck argumentieren: Ich habe nicht gesagt, dass Griechenland unverzichtbarer Teil der Euro-Zone ist. Ob er aber so denkt? Wer weiß das schon; so sagt er es nicht. Dann hilft das aber weder ihm noch den Griechen. Oh ja, im täglichen Präsidentsein liegt noch manche Mühe vor ihm. Dennoch gilt zugleich: Wer in der Politik überleben und ein Großer werden will, braucht auch Fortüne. Und die immerhin hat Gauck. Immer wieder. cas

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