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Meinung: Partei ergreifen

Hamas und Fatah scheren sich wenig um die internationale Politik. Während das Nahostquartett in Washington versuchte, den Friedensprozess wiederzubeleben, greifen Milizen in Gaza Universitäten und Ministerien der jeweils anderen Seite an.

Hamas und Fatah scheren sich wenig um die internationale Politik. Während das Nahostquartett in Washington versuchte, den Friedensprozess wiederzubeleben, greifen Milizen in Gaza Universitäten und Ministerien der jeweils anderen Seite an. Längst geht es nicht mehr darum, wem – Fatah-Präsident oder Hamas-Premier – welche verfassungsmäßigen Rechte zustehen. Aus dem Streit um palästinensische Institutionen ist eine militärische Auseinandersetzung geworden. Hier zählen keine Wählerstimmen mehr, sondern wer mehr Kämpfer, mehr Waffen und potentere Geldgeber auf seiner Seite hat. Und so zieht sich durch den palästinensischen Bürgerkrieg derselbe Riss, der durch die ganze Region geht: Auf der einen Seite der Westen und die gemäßigten arabischen Staaten, die Palästinenserpräsident Abbas unterstützen. Auf der anderen Seite Syrien und Iran, die Hamas Waffen, Geld und Militärtraining zukommen lassen. Da der Konflikt nun einmal solcherart eskaliert ist, kann es sich der Westen nicht leisten, dass die radikale Front Hamas-Iran-Syrien diese Auseinandersetzung gewinnt – auch, weil das eine Eskalation des israelisch-palästinensischen Konfliktes nach sich ziehen würde. clw

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