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FDP-Chef Philipp Rösler gilt für viele als Vorsitzender auf Abruf.

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Liberale in der Krise: Rösler ist nicht das Problem der FDP

Die FDP hat große Lust, ihre Vorsitzenden zu demontieren - und sich hinter ihnen zu verstecken. Wieso sollte man sich auch anstrengen, wenn es einfacher geht?

FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle wirft sich für seinen Parteichef in den Ring. „Er ist unser Kapitän, aber er trägt nicht die alleinige Verantwortung“, sagt er. „Ein Parteivorsitzender ist kein Fußballtrainer. Der Parteivorsitzende ist vielmehr der Spielführer“, sagte er – vor zwei Jahren. Damals ging es um Guido Westerwelle, inzwischen geht es um Philipp Rösler. Das Déjà-vu verdeutlicht zweierlei: zum einen, wie wertlos manche Treueschwüre in der Politik sind. Und zum zweiten, wie sehr sich die FDP etwas vormacht, wenn sie glaubt, ihr Führungsmann sei ihr größtes Problem.

Die Partei hat enorme Lust daran, ihre Vorsitzenden zu demontieren und sich im gleichen Moment hinter ihnen zu verstecken. Wieso sollte man sich auch anstrengen, wenn es einfach geht? Eine veritable Debatte zum Beispiel über die Sanierung der Staatsfinanzen oder eine Regulierung des Bankensektors hätte der Partei mehr abverlangt. Das mag sich auch Brüderle denken, dem persönlich nichts Besseres passieren kann als ein schwacher Auftritt Röslers beim Dreikönigstreffen am Sonntag in Stuttgart. Nur vor einer solchen Kulisse kann sich der Altfunktionär als der Erneuerer präsentieren, den sich viele in der Partei wünschen.

Wie sich Niebel Rösler auf dem Dreikönigstreffen angreift, lesen Sie hier.

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