FDP: Röslers Schweigen
Über den neuen FDP-Vorsitzenden ist in der letzten Zeit viel Nettes bekannt geworden. Was für ein freundliches Wesen er habe, war zu lesen, und auch tüchtig Lob für seinen gewinnenden Politikstil.
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Über den neuen FDP-Vorsitzenden ist in der letzten Zeit viel Nettes bekannt geworden. Was für ein freundliches Wesen er habe, war zu lesen, und auch tüchtig Lob für seinen gewinnenden Politikstil. Ganz anders als sein Vorgänger. Ein Mediator scheint dieser Philipp Rösler zu sein, der die FDP sanft zu neuen Ufern führen soll. Doch wo sind diese Ufer und vor allem: Wer soll das liberale Boot dorthin lenken? Seit Wochen trudelt die Partei von einem personalpolitischen Durcheinander in das nächste. Und niemand vermag zu erkennen, ob der neue Chef überhaupt eigene Vorstellungen von seinem künftigen Team hat, geschweige denn, ob er diese Vorstellungen durchsetzen kann. Denn der Mediator schweigt. Aktueller Höhepunkt: Die Bundestagsfraktion. Sie müsste in diesen schweren Zeiten der Anker der FDP sein. Hier wird Politik gemacht, hier werden Entscheidungen getroffen. Doch auch hier herrscht lähmende Stille. Bis dahin, dass die Abgeordneten zwei Tage lang miteinander sprechen, dabei eine Neuwahl ihrer Fraktionsführung beschließen – und hinterher trotzdem niemand weiß, wer die Fraktion künftig führen soll. Das Schweigen des Herrn Rösler, es droht zu seinem Markenkern zu werden. asi
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