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Meinung: Schnell versagt

MASSAKER IN KONGO

Es war lange Zeit ruhig in der „blutigsten Ecke“ der Demokratischen Republik Kongo. Jetzt haben Milizen wieder zugeschlagen und ein grässliches Massaker an Zivilisten mit 100 Toten verübt. Hier, in der Provinz Ituri, hatte ein europäisches Militärkontingent unter französischer Führung im vergangenen Jahr versucht, dem Morden in der Stadt Bunia Einhalt zu gebieten und Ruhe und Ordnung zu schaffen. Die Truppe sollte den Boden bereiten für einen wirksamen Einsatz einer mit Schießbefehl ausgestatten Blauhelmarmee der UN. Die Blauhelme sind seit gut sechs Monaten da, aber die Massaker kehren zurück. Gemessen an ihren eigenen Ansprüchen haben die Vereinten Nationen in Ituri versagt: Sie wollten „punktuell und schnell“ eingreifen, hatten die UN versprochen. Man wolle Sicherheit nicht nur für Bunia, sondern sie auf die gesamte Provinz ausdehnen, hatte der Leiter der UNMission, William Swing, versprochen. Davon ist nichts zu sehen. Die schutzlose Bevölkerung des Ituri bleibt immer noch dem Wüten von Freischärlern und wilden Milizen ausgeliefert. Was bleibt zu tun? Die Vereinten Nationen sind verpflichtet, ihre angenommene Aufgabe weiterzuverfolgen, den Sollzustand der Truppe – 5000 – zu erreichen und die Stabilität der Provinz zu garantieren. chl.

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