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Meinung: Selbstbeteiligung

DISKUSSION UM MINDESTRENTE

Die Bürger müssen mehr privat vorsorgen, predigt die Bundesregierung seit geraumer Zeit. Recht hat sie, schließlich setzen wir zu wenig Kinder in die Welt und können uns deshalb auf unsere Rente nicht mehr verlassen. Doch um vorsorgen zu können, müssen wir uns zumindest ungefähr darauf verlassen können, was am Ende rauskommt. Die Bundesregierung will uns dieses Recht vorenthalten – im geplanten Entwurf für die nächste Rentenreform ist von einer Mindestrente keine Rede mehr. Darum hat der Rentenexperte Bert Rürup Recht, wenn er dafür plädiert, bei der Reform der Alterssicherung eine Mindestsicherungsklausel einzuführen. Sie soll garantieren, dass wir die ergänzende betriebliche und private Altersvorsorge besser kalkulieren können. Nur eine Mindestrente garantiert langfristige Planungssicherheit. Die Bundesregierung würde den Beitragszahlern daher einen guten Dienst erweisen, wenn sie in ihrem Reformgesetz ein Mindestrentenniveau festschreiben würde. Aber selbst mit dieser Sicherheit in der Tasche sollten sich die Beitragszahler nicht in der falschen Sicherheit wiegen, dass ihr Alterseinkommen damit gesichert wäre. Wer sich gleichzeitig auf eine gesetzliche Mindestrente verlassen und trotzdem nicht ständig steigende Beiträge in Kauf nehmen will, muss bereit sein, dafür zu zahlen: mit seiner Arbeitskraft. Wir werden uns darauf einstellen müssen, länger zu arbeiten. Und damit länger in die Rentenkasse einzuzahlen, aus der wir uns hinterher bedienen. pet

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