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PORTRÄT NICK D’ALOISIO INTERNETENTWICKLER:: „Sie investierten in ein Risiko, als ich 15 war“

Satte elf Jahre jünger als Facebook-Mogul Mark Zuckerberg ist er. Und trotzdem schon Multimillionär.

Satte elf Jahre jünger als Facebook-Mogul Mark Zuckerberg ist er. Und trotzdem schon Multimillionär. Der erst 17 Jahre alte Brite Nick D’Aloisio steigt beim US-Internetkonzern Yahoo ein – und das klingt wie eine Kampfansage des Unternehmens an die Konkurrenten Google und Facebook. Der Jugendliche hat die App „Summly“ entwickelt und sie nun an Yahoo verkauft. Angeblich soll der Teenager 30 Millionen Dollar erhalten haben, das sind rund 23 Millionen Euro. Zu der genauen Summe schweigen D’Aloisio und Yahoo allerdings.

Seitdem er 15 Jahre alt ist, hat D’Aloisio an der App „Summly“ getüftelt. 2012 kürte Apple sie zur besten App des Jahres. Mit dem Programmieren hat der Schüler bereits im Alter von zwölf angefangen. Die App fasst mithilfe eines Algorithmus lange Texte automatisch auf nicht mehr als 400 Zeichen zusammen. Sie produziert kurze Nachrichten, die genau auf ein Display passen. Der Algorithmus ist dabei so konzipiert, dass der Inhalt des Textes logisch bleibt. Die Idee zu „Summly“ sei ihm gekommen, als er bei einer Recherche für seine Geschichtshausaufgaben mit Informationen überhäuft worden sei, sagt D’Aloisio. Die Idee überzeugte auch Investoren wie den Milliardär Li Ka-Shing aus Hongkong und Ashton Kutcher. Sie lieferten das nötige Kapital für das Vorhaben. Der geschäftstüchtige Jugendliche mietete sich ein Büro und stellte eigene Mitarbeiter ein. Nur zwei Jahre später hat er ausgesorgt.

„Geld ist nie meine Motivation gewesen“, sagt der Teenager. Mit seinem neuen Reichtum will er sparsam umgehen. Es fließt in einen Fonds, den er mit seinen Eltern verwalten will. „Ich muss noch eineinhalb Jahre zur Schule gehen“, sagte er der „New York Times“. Trotzdem wolle er ab und an im Londoner Büro von Yahoo arbeiten. Ansonsten will der Sohn einer Anwältin und eines Bankers so weiterleben wie zuvor: Freunde treffen, Kricket spielen und sein Ziel, in Oxford Philosophie zu studieren, weiterverfolgen.

Yahoo dürfte gewaltige Hoffnungen in den blutjungen Softwareentwickler setzen. Denn das Unternehmen will künftig mit eigenen mobilen Anwendungen durchstarten. An „Summly“ selbst ist Yahoo weniger interessiert, es hat die App vom Markt genommen: Stattdessen will der Konzern die Technologie für eigene Entwicklungen nutzen. Die britischen Medien feiern Nick D’Aloisio am Dienstag bereits als den neuen Mark Zuckerberg.Carolin Henkenberens

Carolin Henkenberens

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