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Grüne: Siegesnüchtern

Sie holten ihr bestes Ergebnis – und sind die gefühlten Verlierer. Denn gemessen werden sie am Ziel, nach Stuttgart das zweite Bundesland zu erobern.

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Sie holten ihr bestes Ergebnis – und sind die gefühlten Verlierer. Denn gemessen werden sie am Ziel, nach Stuttgart das zweite Bundesland zu erobern. Doch Renate Künast war zu früh gestartet und schon müde, als Klaus Wowereit noch am Start tänzelte. Dazu wurden die Berliner mit der spröden Frau nicht recht warm, und statt Visionen waren vor allem Lösungen für ernüchternd kleine Kommunalprobleme gefragt. Unklare Äußerungen zu Tempo 30, den Gymnasien oder dem neuen Flughafen kamen hinzu.

Vor allem aber ging es schief, als kleine Volkspartei verschiedene Wählergruppen anzusprechen. Je bürgerlicher sich die Grünen gaben und eine Koalition mit der CDU nicht ausschlossen, desto mehr Traditionswähler wandten sich ab. Ausgerechnet die einstige Anti-Parteien-Partei musste erleben, dass die Proteststimmung gegen etablierte Politik auch ihnen galt. Die Absage an die CDU kam zu spät. Profitiert haben davon die Piraten, von deren Wählern viele Fleisch vom grünen Fleische sind. Zur Koalition mit der SPD kann es trotzdem reichen – aber nur, wenn die Grünen nicht Ultimaten formulieren, etwa bei der Ablehnung der A 100, bevor Verhandlungen beginnen.gn

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