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In den vergangenen 20 Jahren blieb die Kaufkraft fast unverändert.

© dapd

Kaufkraft: Stabiler Wohlstand

Der deutsche Wohlstand ist seit der Wiedervereinigung gleich geblieben. Über unsere Verhältnisse haben wir aber nicht gelebt.

Den Kindern soll es einmal besser gehen. Mit dieser Art Lebensmotto rackerte sich die Nachkriegsgeneration ab, diesem Ziel fühlte sich die sozialdemokratische Gesellschaftspolitik (und das heißt vor allem Bildungspolitik) der 70er Jahre verpflichtet. Danach kamen Kohl, das Ende des Kommunismus und der Überschwang des Neoliberalismus, wie er sich in der Plutokratie des Finanzkapitalismus wiederfindet, der heute die halbe Welt erschüttert.

In den 90er Jahren, nach der Einheit, trommelten neue Sozialrevolutionäre wie Hans-Olaf Henkel für eine Verteilung von unten nach oben. Der Standort Deutschland wurde für Arbeitnehmer immer unattraktiver, der Druck auf die Einkommen mit den Hartz-Gesetzen immer höher. Und so wundert es nicht, dass in den vergangenen zwanzig Jahren der Wohlstand hierzulande stagniert hat.

Das muss gar nicht schlecht sein, denn im Westen ist das Lebensniveau zumindest der festangestellten Fachkräfte hoch, und der Osten hatte nach dem Zusammenbruch der Wirtschaft beinharte Jahre durchzustehen. Und schließlich muss man für ein Bier heute auch nicht länger arbeiten als 1991. Aber dass wir alle über unsere Verhältnisse gelebt hätten, wie Angela Merkel bisweilen anmerkt, ist Unsinn.

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