zum Hauptinhalt

Tarifstreit bei der Bahn: Statt Streik höhere Preise

Für die Bahnkunden ist der Verzicht auf Streiks die gute Botschaft. Sie können beruhigt Tickets buchen, aber wohl bald zu höheren Preisen.

Stand:

Die meisten Beschäftigten bei der Deutschen Bahn können sich auf höhere Gehälter freuen. Die Lokführergewerkschaft GDL und die Gewerkschaften Transnet und GDBA erfüllen nach jahrelangem erbittertem Streit wieder ihre eigentliche Aufgabe: die Vertretung der Arbeitnehmerinteressen. Sie haben einen Burgfrieden geschlossen und nehmen jetzt gemeinsam Bahn-Chef Hartmut Mehdorn in die Zange. Margret Suckale, Personalvorstand der Bahn, verkauft die Einigung tapfer als Erfolg für den Konzern. Doch im Prinzip konnte sich GDL-Chef Manfred Schell weitgehend durchsetzen. Er bekommt für seine Hauptklientel einen eigenen Tarifvertrag – und so die ersehnte dauerhafte Existenzberechtigung für seine Gewerkschaft. Transnet-Chef Norbert Hansen hat dafür den GDL-Vorstoß in weitere Bereiche – das Fahrpersonal – verhindert. Von einer Spaltung der Belegschaft spricht er nicht mehr, denn im Windschatten der Lokführer hat er viel Druckpotenzial, um weitere Lohnerhöhungen für seine Leute herauszuschlagen. Für die Bahnkunden ist der Verzicht auf Streiks die gute Botschaft. Sie können beruhigt Tickets buchen, aber wohl bald zu höheren Preisen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })