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Kutschenprozession zum Schloss Windsor.

© dpa/Jordan Pettitt

Und überall Gold!: Donald Trump – ein König für zwei Tage

Donald, der Erste – aber nur der erste US-Präsident, für den es zwei Staatsbankette gab. Doch das machte ihm gute Laune. Charles hat vorgemacht, wie das geht.

Stephan-Andreas Casdorff
Ein Zwischenruf von Stephan-Andreas Casdorff

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Diese Royals: Bald möchte man selber einer sein. Also Donald Trump bestimmt. Alle seine Eigenheiten und Eigenartigkeiten, sie verloren sich in Artigkeiten. Sein Besuch auf Schloss Windsor, ein königliches Vergnügen.

Charles, Camilla, William, Kate, sie waren so großartig, wie Trump sein möchte. Sie boten ein Schauspiel, das der Royal Shakespeare Company zur Ehre gereicht hätte.

Wobei: To be or not to be – das war nicht die Frage. Sondern, wie sie sein würden, und sie waren – ja, wie eine Feelgood Family.

Dieses Wohlfühlprogramm unter der britischen Krone! Da wird The Donald herumgefahren in güldenem Gefährt – und alles Goldfarbene liebt er besonders. Denken wir an das Oval Office oder die Bilder von seinen Gemächern im Trump Tower in New York. Als seien sie aus tausend und einem Deal.

41
Salutschüsse zu Ehren Trumps ließ Köng Charles abfeuern.

Wieder und wieder schaukelnd durch den Park. Gut, dass der so weitläufig ist, das verlängert die Zeit neben einem echten König, der sich ganz ihm widmet.

Der knausert nicht. 41 Salutschüsse aus historischen Waffen aus dem Ersten Weltkrieg. Eine Ehrenformation, mehrmals die Hymnen, eine Militärparade, Kampfjets donnern übers Schloss, ziehen Staatsfarben hinter sich her. Am Abend dann das Staatsbankett. Und überall Gold für Donald!

Die anderen, die Kritiker, die mussten alle draußen bleiben

Cool Britannia. Kein Wunder, dass der Präsident in seinem Frack davon sprach, der Besuch sei eine der größten Ehren seines Lebens. Dass ihm andere die Ehre absprechen – na, die mussten alle draußen bleiben. In der anderen Welt.

Öffentliche Auftritte waren nicht geplant, seine Frau und er wurden von der Bevölkerung abgeschirmt. Ein bisschen wie früher bei Königs öfter üblich. Treue Untertanen durften sich nahen, mit Verbeugungen bis zur Verbückung.

Ganz so war es nicht, aber, sagen wir so: Das ganze Setting war royal auf Disney-Art. Mittendrin Donald, der Erste. Mindestens der erste US-Präsident, der in den Genuss von zwei Staatsbanketten kam. Fehlte nur noch, dass Charles seine Genealogen anweist, herauszufinden, ob Trump nicht vielleicht Verbindungen zum Königshaus hat. Die väterliche Familie stammt doch aus Deutschland, und die Royal Family, nun ja, die zum guten Teil auch.

Was Friedrich Merz hierzulande ungeahnte Möglichkeiten bietet. Beim nächsten Besuch wird Trump auch erst einmal vom Hochadel herumkutschiert. Dann hat er gute Laune, lässt mit sich reden – ein guter Deal. Es sei denn, er schlägt dem Fass die Krone aus.

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