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Platzecks Personalpolitik: Versorgender Sozialstaat

Erst die rot-roten Stasi-Erschütterungen, nun verliert Matthias Platzeck seine Superministerin. So tragisch der Fall Jutta Lieske ist, der Platzeck ein Amt übertrug, dem sie kaum gewachsen sein konnte, die nun auch noch krank wurde.

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Erst die rot-roten Stasi-Erschütterungen, nun verliert Matthias Platzeck seine Superministerin. So tragisch der Fall Jutta Lieske ist, der Platzeck ein Amt übertrug, dem sie kaum gewachsen sein konnte, die nun auch noch krank wurde. So nachvollziehbar sein Kalkül sein mag, Führungsstärke mit einer schnellen Nachfolge zu demonstrieren: Die ist so aktionistisch und hausbacken, dass sich eine Frage aufdrängt: Wonach richtet sich Platzecks Personalpolitik? Es geht um das extra geschmiedete Superministerium für Stadt und Land, für Infrastruktur und Landwirtschaft: Ein strategisches Ressort, um das auseinanderdriftende, sich am Rand entvölkernde Brandenburg zusammenzuhalten. Strategisch auch für die SPD, die in einer aus der Not geborenen Koalition mit Ministern der Linken für Wirtschaft, Finanzen, Justiz und Verbraucherschutz konkurriert. Wer entzaubert hier wen? Schon die unerfahrene Doppelspitze Lieske/Vogelsänger war ein Fehler. Er wird nicht besser, wenn der versorgte Staatssekretär weiter aufrückt. Sicher, in der Mark leiden alle Parteien am Notstand an Köpfen. Frappierend ist, welchen Stellenwert für Platzeck, bisher einer der wenigen Ausnahmepolitiker des Ostens, inzwischen Partei- und Versorgungsinteressen haben, wie profanes Machtkalkül vor Kompetenz und Landeswohl gehen. Bestenauslese? Man sucht ja nicht einmal mehr. Der von Platzeck erfundene versorgende Sozialstaat, Pardon, vorsorgende Sozialstaat bekommt in Brandenburg einen ganz neuen Sinn. thm

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