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Ein Handschlag und ein Lächeln: Israels Premier Netanjahu (l.) empfängt den deutschen Außenminister Westerwelle im September 2011 in Jerusalem.

© dpa

Iran und Israel: Westerwelle am Zünder

Baut Iran nun an der Atombombe? Ist die Gefahr so akut, dass aus Israels Säbelrasseln Krieg werden könnte? Über militärische Optionen solle niemand diskutieren, antwortet Außenminister Westerwelle. Es hat ihn allerdings niemand gefragt.

Das erinnert an Kinder. An die in der Schule, die nicht gefragt waren, aber immer mit den Fingern schnipsten: Sieh mich doch, nimm mich dran! So ist das manchmal auch in der Politik. Und öfter bei Guido Westerwelle.

Aktueller Fall: der Iran und die Bombe. Schärferen Sanktionen stimmt der Bundesminister des Auswärtigen zu, über militärische Optionen soll niemand diskutieren, sagt er kurz gefasst. Als fragte irgendjemand die Deutschen als Erste, ob sie bei solchen Aktionen mitmachen würden.

Das mit den Sanktionen gegen Teheran hätte ihm auch mal früher einfallen sollen. Die Deutschen hätten da wohl einiges gutzumachen, bei den vielen Geschäften. Nicht dass die Zünder für die Bomben … Aber wir wollen lieber nicht weiter spekulieren.

Richtlinie der Politik ist das wiederholte Wort der Bundeskanzlerin, dass die Deutschen keinen Angriff auf Israel zulassen werden. Was ja wohl einen Angriff mit Atomwaffen, die den Staat der Juden auslöschen könnten, einbezieht. Genau darum sollte niemand über die Drohung mit militärischen Gegenmaßnahmen reden: damit sie einfach ungesagt im Raum steht. Unter diesen Umständen hätte Westerwelle besser geschwiegen.

Im Außenamt verzweifeln sie. In anderen Ämtern auch.

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