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Benzinpreise: Wettbewerb, nicht Abzocke

Es ist ein Frühlingsritual: Der ADAC wirft der Mineralölwirtschaft zu Beginn der Reisesaison Abzocke vor. Doch die Vorwürfe zielen am Kern des Problems vorbei.

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Es ist ein Frühlingsritual: Der ADAC wirft der Mineralölwirtschaft zu Beginn der Reisesaison Abzocke vor. Doch die Vorwürfe zielen am Kern des Problems vorbei. Ja, die Mineralölkonzerne verdienen auch in Krisenzeiten prächtig, betreiben vielleicht sogar „Abzocke“, wenn man das so nennen mag – allerdings so gut wie nie an der Tankstelle. Die jüngste Attacke zum Auftakt der Osterwoche begründete der ADAC mit einer Studie, wonach Sprit 2008 freitags im Schnitt bis zu drei Cent teurer war als am Montagmorgen. Doch das beweist nichts. Shell, BP und auch die angeblich „guten“ freien Tankstellen versuchen im Laufe der Woche ihre Preise schrittweise hochzusetzen, wie das jeder anständige Kaufmann machen muss, um seine Marge zu erhöhen. Am Freitag oder mit Beginn einer Reisewelle ist auch die Nachfrage am höchsten. Dann aber purzeln die Preise, da einzelne Tankstellenpächter ihren Konkurrenten ein Schnippchen schlagen wollen – und ohne die am Wochenende ohnehin unbesetzte Konzernzentrale einzuschalten. Sie senken ihre Preise je nach Marktlage. Das ist knallharter Wettbewerb, von dem der Autofahrer profitiert. Anstatt sich darüber aufzuregen, kann man auch einen Tag früher tanken.kph

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