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S-Bahn: Zügiger Neustart

Schneller als erwartet fährt sie wieder. Doch die Problem der S-Bahn sind noch lange nicht gelöst

Wenn die Erwartungen erst nahe genug am Nullpunkt sind, können selbst kleine Fortschritte große Freude auslösen. So ist es mit dem Neustart der S-Bahn: Eine Woche früher als geplant fährt sie ab heute wieder durch die Innenstadt und auf den meisten Außenästen. Ein Glück für die mehreren hunderttausend Menschen, die nun nicht mehr Tag für Tag so viel Zeit und Nerven vergeuden müssen wie zuletzt. Das sind übrigens nicht dieselben Menschen, die in den vergangenen Tagen betont lässig behaupteten, es gehe ja auch gut ohne. Für die, die auf die S-Bahn angewiesen sind, ging es ohne nämlich schlecht. Für sie, die Hauptpersonen in diesem Drama, zählt jetzt anderes: Dass das Chaos schlimm genug war, um seine Wiederholung auszuschließen. Zu groß ist der Imageschaden für die früher so zuverlässige S-Bahn. Zu groß die Blamage für den Senat, der erlebt, wie stumpf seine Waffen gegenüber dem Vertragspartner Bahn sind. Und zu teuer das Chaos für den Bahnkonzern, der vielleicht 100 Millionen einbüßt – also fast so viel, wie er nächstes Jahr aus der S-Bahn herausquetschen wollte. Ohne die Mittelkürzungen im Vorgriff auf den Börsengang wäre es zu diesem Desaster nicht gekommen. Vielleicht haben die neuen Manager der Bahn das begriffen. Und hoffentlich haben sie die Freiheit, daraus die richtigen Lehren zu ziehen. obs

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