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Messerangriff auf Grundschulkinder in Duisburg: 21-Jähriger war vorher bereits einige Monate als Risikoperson eingestuft
Der Mann hatte in Duisburg zwei Schüler mit einem Messer angegriffen. Er hatte vor der Tat einen Mord angekündigt und war als Risikoperson eingestuft - aber nur vorübergehend.
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Der mutmaßliche Messerstecher von Duisburg war bereits im vergangenen Jahr für mehrere Monate als Person mit Risikopotenzial eingestuft. Das geht aus einem Bericht an den Innenausschuss des Landtags hervor. Er habe im Februar 2023 einem Arzt gegenüber eine Gewalttat gegen seine Mutter angekündigt, heißt es in dem Bericht. Daraufhin sei er in das Frühwarnsystem Periskop (Personen mit Risikopotenzial) aufgenommen worden.
Nach der zwischenzeitlichen Aussöhnung mit seiner Mutter und dem danach gewaltfreien Zusammenleben sei er im Oktober 2023 wieder ausgestuft worden. Im Januar 2024 seien dann aber zwei Fälle von Gewalt gegen seine Mutter bekannt geworden. Ob der Beschuldigte angesichts dieser Vorfälle wieder als Person mit Risikopotenzial hätte eingestuft werden sollen, werde durch die Fachaufsicht geprüft.
Der mutmaßliche Messerangreifer soll außerdem zuvor in einem Chat einen Mord angekündigt haben. Ein Zeuge habe dies im Januar der Polizei in Bayern gemeldet. Das geht ebenfalls aus dem Bericht an den Rechtsausschuss des Landtags hervor.
Gegen den 21-Jährigen seien bereits Maßnahmen erwogen und eingeleitet worden, aber vor der Tat am 28. Februar nicht mehr umgesetzt worden. Ob es wegen eines falsch eingetragenen Aktenzeichens und nicht mitgelieferter Unterlagen dabei zu Verzögerungen kam, wird untersucht. Es sei eine dienstaufsichtsrechtliche Prüfung eingeleitet worden.
Der 21-jährige Tatverdächtige griff Ende Februar in Duisburg zwei Grundschulkinder ohne Vorwarnung mit dem Messer an. Zuerst habe er auf ein neunjähriges Mädchen eingestochen und dann auf einen zehnjährigen Jungen. Den beiden Schülern soll es letzten Meldungen zufolge heute besser gehen, sie konnten das Krankenhaus inzwischen verlassen.
Der des zweifachen Mordversuches beschuldigte Mann hat in den Vernehmungen geschwiegen. Die Frage nach dem Motiv bleibt offen. Die Ermittler haben jetzt ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben.
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