
© AFP/MENAHEM KAHANA
Nach Äußerung zu Atombomben-Einsatz in Gaza: Israelischer Minister suspendiert
Der Minister für das Kulturerbe hatte den Einsatz einer Atombombe im Krieg gegen die Hamas als „eine Option“ bezeichnet. Er wurde nun von allen Kabinettssitzungen ausgeschlossen.
Stand:
Ein Minister der ultrarechten israelischen Regierung ist wegen Aussagen zum möglichen Einsatz einer Atombombe im Gazastreifen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sanktioniert worden. Der Minister für das Kulturerbe, Amichai Elijahu, werde „bis auf Weiteres“ von allen Kabinettssitzungen ausgeschlossen, teilte Netanjahus Büro am Sonntag mit. Netanjahu wurde mit den Worten zitiert, Elijahus Äußerungen entsprächen „nicht der Realität“.
Elijahu hatte den Einsatz einer Atombombe im Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas in einem Interview des Radiosenders Kol Barama als „eine Option“ bezeichnet. Netanjahu betonte daraufhin nun nach Angaben seines Büros, Israel und seine Streitkräfte handelten „im Einklang mit den höchsten Standards des Völkerrechts, um zu vermeiden, dass Unschuldige zu Schaden kommen“. Israel werde „dies auch weiterhin tun, bis wir siegen“, wurde der Regierungschef weiter zitiert.
Vor Netanjahus Haus demonstrierten einem Medienbericht zufolge am Samstagabend erneut Hunderte Menschenund forderten seinen Rücktritt. Dabei kam es in Jerusalem der Zeitung „The Times of Israel“ zufolge zu Zusammenstößen mit der Polizei, als Demonstranten versuchten, durch die Absperrungen zu drängen. Drei Personen seien festgenommen worden, hieß es.
Die Menschen warfen Netanjahu demnach vor, dass unter seiner Führung die islamistische Hamas am 7. Oktober das schlimmste Massaker der Geschichte Israels anrichten konnte. Zudem hätten sie einen Gefangenenaustausch gefordert, hieß es weiter. (AFP)
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