
© Sebastian Gollnow (dpa)/ Sebastian Gabsch / Sebastian Gollnow (dpa)/ Sebastian Gabsch PNN
Nach Cyberattacke in Potsdam: Stadtverwaltung noch immer ohne Internet
Surfen im Rathaus ist weiterhin nicht möglich. Für die Bürger hat das keine Auswirkungen. Alle Dienstleistungen funktionieren wieder.
Stand:
Die Stadtverwaltung Potsdam hat weiterhin keinen Internetzugang. Möglich ist das Surfen im Netz nur mit Rechnern und Smartphones, die nicht zum Netz der Stadtverwaltung gehören. Nachdem die Verwaltung wegen eines vermuteten Hackerangriffs Ende Dezember komplett vom Netz gegangen war, finden weiterhin „Aufräumarbeiten“ statt, sagte Stadtsprecher Kai Fortelka den PNN.
Für die Bürger:innen habe dies keine Auswirkungen mehr. „Alle Bürgerdienstleistungen funktionieren wieder“, sagte Fortelka. Seit Anfang Februar hat die Verwaltung schrittweise ihre Bürgerdienstleistungen wieder ans Netz gebracht. Einschränkungen gibt es aber noch für die Beschäftigten. Von mehr als 300 internen Fachverfahren könnten zehn Prozent noch nicht angewendet werden.
„Sie wurden derzeit noch nicht wieder in Betrieb genommen, weil Schwachstellen identifiziert wurden, die vor der Wiederinbetriebnahme behoben werden müssen“, so Fortelka. Am Montag werde es eine fachliche Bewertung durch die IT geben. Danach stehe fest, wann die Freigabe für den Internetzugang erfolgen könne.
Kommunen werden immer häufiger attackiert
Die Stadtverwaltung hatte nach Hinweisen auf einen bevorstehenden Cyberangriff am 29. Dezember 2022 vorsorglich offline gehen müssen. Beim Hochfahren der IT-Systeme ab 23. Januar waren Unregelmäßigkeiten beobachtet worden, sodass die Stadt am 24. Januar wieder offline ging.
Um Cybersicherheit geht es auch auf der 9. Potsdamer Konferenz für Nationale Cybersicherheit am 19. und 20. April am Hasso-Plattner-Institut (HPI). Vertreter:innen der wichtigsten deutschen Sicherheitsbehörden, der Wirtschaft und der Wissenschaft wollen dann über die aktuelle Cybersicherheitslage, neue Bedrohungen und anstehende Herausforderungen diskutieren, teilte das HPI mit.
Im aktuellen Wissenspodcast „Neuland“ des HPI geht es um die Cybersicherheit von Kommunen und ihrer sensiblen Daten. Beispielhaft wird darin über den Cyberangriff auf die Verwaltung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld berichtet. Dort musste wegen der Attacke 2022 sogar der Katastrophenfall ausgerufen werden. Bis heute kämpft der Landkreis mit den Folgen. Die IT-Systeme deutscher Kommunen seien immer häufiger Opfer von Cyberattacken und müssten sich nach Ansicht von Sicherheitsexpertinnen besser vorbereiten und schützen, so das HPI.
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