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Eine Demonstrantin wird von Sicherheitskräften in Gewahrsam genommen, während ihre Freunde versuchen, sie zu schützen.

© Foto: IMAGO/Tunahan Turhan

Update

Nach Angriffen auf Professoren und Studierende: Universität in Teheran stellt offenbar Vorlesungen ein

Die Gewalt im Iran spitzt sich weiter zu und verlagert sich auf die Universitäten. Nach Protesten wird der Unterricht vorerst nur noch online stattfinden.

| Update:

Nach den heftigen Unruhen in der Universität Scharif in Teheran wurde der Unterricht bis auf weiteres eingestellt. Nach Angaben des Nachrichtenportals Aftab-News werde der Unterricht in der iranischen Hochschule ab Montag nur noch online stattfinden.

Studenten zufolge ist das wegen der Internetsperren, die im Zusammenhang mit den systemkritischen Protesten verhängt wurden, derzeit kaum machbar. Am Sonntagabend waren Sicherheitskräfte örtlichen Medienberichten zufolge mit Gewalt gegen Studierende vorgegangen. Polizisten und Milizen riegelten den Campus in der Nacht zu Montag ab. 

Auch mehrere Professoren der Elite-Universität sollen nach Angaben des iranischen Nachrichtenportals „Emtedad“ verprügelt worden sein.

In den sozialen Medien war von einem Polizeiangriff und „bürgerkriegsähnlichen“ Zuständen die Rede. Die iranischen Medien wiese diese Berichte als übertriebene Stimmungsmache gegen das System zurück. 

Vorlesungen an mehreren Unis eingestellt

Seit Beginn der landesweiten Proteste im Iran haben an zahlreichen Universitäten Studierende gegen die Führung der islamischen Republik und ihren repressiven Kurs demonstriert. Die Behörden haben daraufhin in vielen Städten Vorlesungen abgesagt.

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Tausendfach in den sozialen Medien geteilte Videos, deren Echtheit zunächst nicht verifiziert werden konnte, zeigten eine starke Präsenz von Sicherheitskräften. Viele Menschen warfen den Milizen im Internet vor, mit Gewalt und scharfer Munition gegen Studierende vorzugehen.

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Die Staatsmedien sprachen unterdessen von einer ruhigen Lage und warfen den Medien im Ausland vor, Lügen zu verbreiten. Dutzende Autofahrer sollen die Straßen rund um den Campus blockiert haben, um Sicherheitskräfte aufzuhalten. Es soll viele Festnahmen geben.

Auslöser der Demonstrationen ist der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini vor gut zwei Wochen. Die Sittenpolizei hatte sie wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ festgenommen. Was mit Amini danach geschah, ist unklar.

Die Frau fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück.

Seit dem Tod der jungen Frau demonstrieren landesweit Tausende Menschen gegen den repressiven Kurs von Regierung und Sicherheitskräften sowie gegen das islamische System. (dpa)

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