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„Tag der Befreiung“ von George Saunders: In den unergründlichen Kreisen der Hölle
Der amerikanische Schriftsteller George Saunders macht in seinen neuen, größtenteils großartigen Geschichten keine Gefangenen.
Stand:
Literatur kann alles Mögliche erfinden, kann ihr Publikum in jeden erdenklichen Raum entführen, gerade die wirklich gute landet aber zuverlässig am selben Ort: in der Hölle. Auch der US-amerikanische Schriftsteller George Saunders macht keine Gefangenen. Bei ihm öffnet sich die Erde, um die Menschen zu verschlingen. In der bösartig guten Geschichte „Ghul“ stecken sie in einem Kellersystem fest, bespielen hier manisch diszipliniert einen riesigen Themenpark und halten sich mit einem totalitären System gegenseitiger Überwachung davon ab, den Verstand zu verlieren. Es gilt, den Gefahren des Nihilismus und der Selbstaufgabe vorzubeugen.
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