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Auch der Klimawandel stellt in Afrika eine große Bedrohung dar.

© Sheldon Rory/SOS-Kinderdörfer weltweit/obs

Dramatische Zahlen der UN: 45 Millionen im südlichen Afrika droht Hunger

Dem südlichen Afrika droht eine Hungersnot noch nie dagewesenen Ausmaßes, warnen die UN. Die internationale Gemeinschaft müsse jetzt dringend handeln.

Der südliche Teil Afrikas, wo die Temperaturen doppelt so schnell steigen wie im Rest der Welt, erlebt nach UN-Angaben derzeit die schlimmste Dürre seit 35 Jahren. Daher spitzt sich dort die Versorgungslage zu. Eine Rekordzahl von 45 Millionen Menschen sind von akuter Hungersnot bedroht, warnte das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen in einer am Donnerstag in London und Johannesburg veröffentlichten Pressemitteilung.

UN haben bisher nur Bruchteil der nötigen Mittel erhalten

Stagnierendes Wirtschaftswachstum, Bevölkerungswachstum, Dürre und Überschwemmungen tragen zur Versorgungsunsicherheit in der Region bei. "Wenn wir die notwendigen Mittel nicht erhalten, haben wir keine Wahl, als weniger Bedürftige mit weniger zu versorgen", warnte WFP-Regionaldirektorin Lola Castro.

Die internationale Gemeinschaft müsse jetzt dringend handeln und sowohl die Nothilfe sicherstellen als auch Geld für langfristige Investitionen bereitstellen, um sich gegen den Klimawandel zu wappnen. Bisher habe das WFP erst 205 Millionen der benötigten 489 Millionen Dollar erhalten. Die EU stellte am Donnerstag mehr als 22 Millionen Euro für den Kampf gegen den Hunger in der Region zur Verfügung.

„Diese Hungerkrise hat ein Ausmaß, das wir noch nie zuvor gesehen haben - und der Augenschein zeigt, dass es noch schlimmer wird“, betonte Castro und warnte: „Die jährliche Zyklon-Saison hat begonnen und wir können uns einfach keine Wiederholung der Zerstörungen leisten, die die bisher so kaum dagewesenen Stürme aus dem letzten Jahr angerichtet haben“, sagte sie. Viele Menschen wüssten nicht, wo sie die nächste Mahlzeit herbekommen sollten.

Besonders bedroht sind demnach vor allem Frauen und Kinder in der 16 Staaten umfassenden Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika. Die am schwersten betroffenen Länder sind Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mosambik, Namibia, Sambia, Simbabwe und Eswatini, das frühere Swasiland. Vielerorts habe die Regenzeit erst mit Verspätung eingesetzt. (dpa, AFP, KNA)

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