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Politik: 67 iranische Intellektuelle mit dem Tod bedroht

Berlin - Zwölf Jahre nach den Morden an vier iranischen Oppositionspolitikern im Berliner Restaurant Mykonos planen iranische Geheimdienstkreise offenbar erneut, Todeskommandos nach Deutschland zu schicken. Eine Gruppe mit dem Namen „Die stolze Armee des Propheten“, hinter der sich radikale Agenten aus dem Dunstkreis des ehemaligen Geheimdienstminister Ali Fallahian verbergen, veröffentlichte kürzlich in Teheran eine Todesliste mit den Namen von 67 Intellektuellen, Wissenschaftlern und Rechtsanwälten, darunter den in Deutschland lebenden Schriftsteller Tschangiz Pahlavan.

Berlin - Zwölf Jahre nach den Morden an vier iranischen Oppositionspolitikern im Berliner Restaurant Mykonos planen iranische Geheimdienstkreise offenbar erneut, Todeskommandos nach Deutschland zu schicken. Eine Gruppe mit dem Namen „Die stolze Armee des Propheten“, hinter der sich radikale Agenten aus dem Dunstkreis des ehemaligen Geheimdienstminister Ali Fallahian verbergen, veröffentlichte kürzlich in Teheran eine Todesliste mit den Namen von 67 Intellektuellen, Wissenschaftlern und Rechtsanwälten, darunter den in Deutschland lebenden Schriftsteller Tschangiz Pahlavan. Pahlavan war nach der Iran-Konferenz der Böll-Stiftung im April 2000 nicht nach Iran zurückgekehrt.

Mit Mord bedroht werden auch die iranische Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi und die Frauenrechtlerin Mehrangiz Kar, die ebenfalls an der Böll-Konferenz teilgenommen hatte. „Die stolze Armee des Propheten wird in ihrer ersten revolutionären Aktion den Boden des iranischen Islam vom korrupten Blut dieser Gruppe der Verdorbenen dieser Erde reinwaschen“, heißt es in dem Text. Nach Ansicht politischer Beobachter fühlen sich die Geheimdienstzirkel durch den Sieg der Konservativen bei den jüngsten, stark manipulierten Parlamentswahlen zu neuen Mordaktionen ermutigt. Schon 1998 hatte es im Iran eine Welle von Morden an Intellektuellen durch Sondereinheiten im Geheimdienstministerium gegeben.

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