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Politik: Acht Prozent für ein Linksbündnis?

Berlin - Die PDS und die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) loten im intensiven Gespräch alle Möglichkeiten aus, ein Bündnis links von der SPD zu schmieden. Das von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi vorgeschlagene Projekt sorgt aber auch für Streit – weil sich die Partner über die Konstruktion nicht einig sind.

Von Matthias Meisner

Berlin - Die PDS und die Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) loten im intensiven Gespräch alle Möglichkeiten aus, ein Bündnis links von der SPD zu schmieden. Das von Oskar Lafontaine und Gregor Gysi vorgeschlagene Projekt sorgt aber auch für Streit – weil sich die Partner über die Konstruktion nicht einig sind. In der PDS gibt es erhebliche Vorbehalte gegen die Gründung einer neuen Partei, die von der WASG vorgeschlagen wird. SPD-Chef Franz Müntefering sieht in dem angestrebten Bündnis „ganz klar eine Herausforderung“. Er betonte: „Das schätze ich nicht gering.“ Das Institut Emnid traut dem Bündnis bis zu acht Prozent bei der Wahl zu.

Gysi relativierte erste Bedenken, wonach für eine linke Liste zur Bundestagswahl keine Chance besteht. Er nannte ein „Bündnis bei Wahrung des Rechts“ als Option. Im Gespräch mit dem Tagesspiegel erläuterte er, man könne sich mit der WASG in einer Kooperationsvereinbarung über „vieles verständigen“. Die PDS will offenbar ein gemeinsames Wahlprogramm und eine Perspektive für eine Fusion nach der Bundestagswahl anbieten. Unter dieser Voraussetzung müsse auch Lafontaine zu einer Kandidatur bereit sein, meint Gysi. Unabhängig von der Debatte bereitet die PDS ihren Wahlkampf vor. Am Donnerstag will sie Parteichef Lothar Bisky und die brandenburgische Fraktionschefin Dagmar Enkelmann als Direktkandidaten für aussichtsreiche Wahlkreise in Brandenburg benennen. Der frühere SPD-Bundesgeschäftsführer Ottmar Schreiner entschied sich für einen Verbleib in der SPD. Gewerkschafter äußerten sich skeptisch zu dem neuen Bündnis. DGB-Chef Michael Sommer sagte, damit werde die Linke insgesamt gespalten. IG-Metall-Chef Jürgen Peters meinte, der zu erwartende Konkurrenzkampf mit der SPD werde „letztendlich nicht viel bringen“.

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